Affiliation:
1. Uniklinik Köln Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und
Hals-Chirurgie
2. Uniklinik Köln Klinik für Anästhesiologie und Operative
Intensivmedizin
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Die Sialendoskopie ist ein minimal-invasives Verfahren zur
Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Speicheldrüsengangsystems. Sie kann
in ITN und in LA durchgeführt werden. Vor diesem Hintergrund ist die
postoperative Schmerzsituation interessant, über deren Ausmaß aktuell jedoch
wenig bekannt ist. Daher wurden in dieser Studie die postoperativen Schmerzen
nach Sialendoskopie in LA und ihr Schmerzmanagement in einer quantitativen
Untersuchung erfasst und analysiert.
Material und Methoden Es wurden 103 Patienten in die retrospektive Studie
eingeschlossen, bei denen im Zeitraum von 2013 bis 2015 eine Sialendoskopie der
Glandula parotis oder der Glandula submanibularis in Lokalanästhesie
durchgeführt wurde. Analysiert wurden die postoperativen Schmerzen in Ruhe und
bei Belastung am Operationstag, sowie am ersten und zweiten postoperativen Tag.
Die Schmerzen wurden anhand einer numerischen Rating Skala (NRS 0–10) erfasst,
welche im Rahmen des QUIPS-Projektes (Qualitätsverbesserung in der
postoperativen Schmerztherapie) verwendet wird.
Ergebnisse Am Operationstag betrug der Schmerz in Ruhe 0,9 ± 1,9 und bei
Belastung 0,7 ± 1,4. Am ersten postoperativen Tag wurden Schmerzen von 1,2 ± 1,8
in Ruhe und 0,9 ± 1,9 bei Belastung festgestellt. Am zweiten postoperativen Tag
zeigte sich eine Reduktion der Schmerzen auf 0,75 ± 1,6 in Ruhe und 0,73 ± 1,5
bei Belastung. Insgesamt wurden Metamizol (Novalgin®) und Ibuprofen
als häufigste postoperative Analgetika eingesetzt. Am Operationstag erhielten
37,9 % der Patienten Schmerzmittel, am ersten postoperativen Tag 26,2 % der
Patienten und am zweiten postoperativen Tag 12,6 % der Patienten.
Schlussfolgerung Sialendoskopien der Glandula submandibularis und parotis
sind mit moderaten postoperativen Schmerzen verbunden, welche sich gut mit
Nicht-Opioiden behandeln lassen.