Affiliation:
1. Médicine, Clinique Bois-Cerf, Hirslanden-Lausanne
Abstract
ZusammenfassungStudien über neue Medikamente für Osteoporose berichteten über die Verhütung von radiologischen Wirbelkörper (WK)-Frakturen, aber meist mit einer zu freien Definition dieser Frakturen. Radiologische Frakturen sind häufiger als die klinischen WK-Frakturen, was die Studien erleichtert, aber sie sind zu einem Drittel asymptomatisch. Die Resultate solcher Studien wurden auch oft verschönert mit der Angabe der relativen Fraktur-Verminderung, und nicht mit der wirklichen Verminderung der Frakturinzidenz. Damit konnte eine wirkliche Frakturinzidenz-Verminderung von nur 1 % als 50 % angegeben werden. Was Hüftfrakturen angeht, ist der NNT (Number Needed to Treat), die Anzahl von Patienten, die behandelt werden müssen um eine Fraktur zu verhüten, sehr oft so hoch, dass ein günstiges Kosten/Nutzen-Verhältnis fraglich wird. Meistens ist er wahrscheinlich auch zu hoch für WK-Frakturen bei Patienten ohne vorgängige WK-Fraktur. Die Erwähnung des NNT wird nicht nur von der Pharma-Industrie vermieden, sondern auch von den meisten Autoren. Weiterhin wird oft nicht das beste und preisgünstigste Medikament verschrieben (orale versus parenterale Bisphosphonate, Calcium mit Vitamin D versus Vitamin D und Calciumreiche Nahrung). Es ist auch bedauerlich, dass Fluor von der Pharma-Industrie nicht unterstützt wurde, und dass das Medikament wegen der toxischen Dosen verurteilt wurde. Die positiven Studien mit kleinen, hoch wirksamen Dosen wurden außer Acht gelassen.