Affiliation:
1. Klinische Psychologie und Psychotherapie, Institut für
Psychologie, Universität Hildesheim
2. Medizinische Soziologie, Medizinische Hochschule Hannover
3. Psychotherapie, Schön Klinik Bad Bramstedt
Abstract
ZusammenfassungDer „Fragebogen zu Gedanken und Gefühlen“ (FGG) wird
sowohl als Screeninginstrument als auch zur Therapieplanung und -evaluation bei
PatientInnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)
eingesetzt. Primäres Ziel der vorliegenden Studie war die Validierung
der zugrundeliegenden faktoriellen Struktur der 14 Items umfassenden Kurzversion
FGG-14. Zusätzlich sollten Itemcharakteristika, Reliabilität und
Hinweise auf konvergente Validität ermittelt werden. Eine diagnostisch
homogene Stichprobe von PatientInnen mit BPS (N=3035) einer
psychosomatischen Klinik erhielt verschiedene Selbstbeurteilungsinstrumente,
darunter den FGG-14. Das erwartete einfaktorielle Modell der Struktur des FGG
hatte keine ausreichende Güte der Modellfitindizes (CFI=0,751;
TLI=0,706; RMSEA=0,115; SRMR=0,073). Explorative
Faktorenanalysen zeigten Hinweise auf zwei oder drei spezifische Faktoren. In
einer erneuten konfirmatorischen Faktorenanalyse erwies sich ein
Bi-Faktor-Modell mit zwei spezifischen Faktoren als überlegen
(CFI=0,956; TLI=0,936; RMSEA=0,054; SRMR=0,034).
Die interne Konsistenz der Gesamtskala sowie der vorgeschlagenen Subskalen
„Beziehungsschwierigkeiten und emotionale Dysregulation“ sowie
„Autoaggression“ nahm akzeptable bis gute Werte
(ω=0,81–0,84; α=0,79–0,85) an.
Die Zusammenhänge zu konstruktnahen Skalen waren
erwartungsgemäß. Die psychometrischen Gütekriterien des
FGG-14 können damit bestätigt werden. Die Betrachtung der
Subskalen kann die Behandlungsplanung unterstützen.
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology