Affiliation:
1. Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Universitätsklinikum Tübingen
2. Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung, Stuttgart
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Die wissenschaftliche Anerkennung der Hypnotherapie ist
für bestimmte psychische Störungen immer noch nicht
bestätigt. Im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie, die die
Wirksamkeit der Hypnotherapie (HT) mit der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT)
bei leichten bis mittelschweren depressiven Episoden verglich, konnte eine
Nicht-Unterlegenheit der HT gegenüber der KVT gefunden werden. Ziel
dieser Studie war die Untersuchung der depressiven Symptomatik im
Langzeitverlauf dreieinhalb Jahre nach Behandlungsende.
Methodik Die insgesamt 152 randomisierten Patientinnen und Patienten
hatten über einen Zeitraum von sechs Monaten ambulante
Einzelpsychotherapiesitzungen mit 16 bis 20 Sitzungen erhalten. Dreieinhalb
Jahre nach Behandlungsende wurden alle zu einer Nachbefragung eingeladen, bei
der depressive Symptome im Selbst- und Fremdurteil erfasst wurden. In die
Per-Protokoll (PP) Analyse wurden nur die Personen mit vorhandenen Daten
eingeschlossen, es erfolgte jedoch ein Vergleich der Merkmale mit Personen ohne
eine Teilnahme an der Nachbefragung. Eine zusätzliche Intention-to-treat
(ITT) Analyse wurde mit multipel imputierten Daten der fehlenden Werte
durchgeführt.
Ergebnisse Insgesamt 71 Personen (46,7%) nahmen an der erneuten
Befragung teil. Die Nicht-Unterlegenheit der HT im Vergleich zur KVT bezogen auf
die prozentuale Symptomverbesserung im Fremdurteil konnte in der PP-, aber auch
in der ITT-Stichprobe bestätigt werden. Die Symptomverbesserungen im
Selbst- und Fremdurteil bei Therapieende blieben bei der Nachbefragung bestehen.
Responseraten und Remissionsraten werden für das Selbst- als auch die
Fremdurteile berichtet.
Schlussfolgerung In dieser Studie konnten Hinweise darauf gefunden werden,
dass die HT auch langfristig der KVT bei der Behandlung von Depressionen nicht
unterlegen war. Weitere Studien sollten die Wirksamkeit der HT an
größeren multizentrischen Stichproben untersuchen sowie
Prädiktoren für einen individuellen Therapieerfolg
identifizieren.
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology
Reference22 articles.
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Cited by
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