Affiliation:
1. Rhön-Klinikum, Klinik für Handchirurgie
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Nach Teilresektion des vierten Fingerstrahls nehmen viele Handchirurgen eine Transposition des Kleinfingerstrahls auf die Position des Ringfingerstrahls vor. Viele andere – auch wir – resezieren den vierten Strahl vollständig durch Exartikulation im Karpometakarpalgelenk und raffen das Ligamentum metacarpale transversum profundum, in der Vorstellung, hierdurch und durch eine spontane Radialverschiebung des Kleinfingerstrahles die Lücke zwischen dem dritten und fünften Mittelhandknochen ausreichend zu verkleinern. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die klinischen, radiologischen und subjektiven Ergebnisse nach vollständiger Resektion des vierten Fingerstrahls mit Adaption des Ligamentums metacarpale transversum profundum zu erheben.
Patienten und Methoden 7 Patienten (3 Frauen, 4 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 50 (26–62) Jahren konnten nach durchschnittlich 43 (2–174) Monaten nachuntersucht werden. Erhoben wurden die Fingerbeweglichkeit, die Handkraft, die Sensibilität (Hoffmann-Tinel-Zeichen, Semmes-Weinstein-Monofilament), die Geschicklichkeit (Nine-Hole-Peg-Test), Schmerzen (Ruhe- und Belastungsschmerzen, Phantomschmerzen, Wetterfühligkeit) sowie die Patientenzufriedenheit nach funktionellen und ästhetischen Gesichtspunkten. Auf Röntgenaufnahmen der Hand wurde präoperativ, direkt postoperativ und bei der Nachuntersuchung der Abstand zwischen den Köpfen und Basen der Mittelhandknochen III und V bestimmt.
Ergebnisse Als einzige Komplikation trat bei einem Patienten eine leichte Wundheilungsstörung auf, welche konservativ beherrscht wurde. Die Sensibilität war bei keinem Patienten eingeschränkt und kein Patient zeigte klinisch Neurombeschwerden. Die Fingerbeweglichkeit zeigte sich bei 2 Patienten sowohl beim Faustschluss als auch bei der Fingerstreckung leicht eingeschränkt. Die mittlere Kraft betrug im Grobgriff 61 (54–78) % und im Spitzgriff 65 (35–122) % der gesunden Gegenseite. Der mittlere DASH-Score konnte von 42,2 präoperativ auf 27,5 reduziert werden. Die Geschicklichkeit zeigte sich im Vergleich zur gesunden Gegenseite mit einer mittleren Verlängerung des Nine-Hole-Peg-Tests um 23 % leicht reduziert. Die intermetakarpale Lücke reduzierte sich bis zur letzten Nachuntersuchung zwischen den Basen der Metakarpalia III und V im Mittel um 67 % und zwischen den Köpfen um 50 %. Das Erscheinungsbild der Hand wurde von den Patienten als sehr gut bewertet.
Schlussfolgerung Die vollständige Resektion des vierten Fingerstrahls mit Weichteiladaption ermöglicht einen suffizienten Verschluss der intermetakarpalen Lücke ohne Rotationsabweichung und ergibt gute bis sehr gute funktionelle und ästhetische Ergebnisse bei niedriger Komplikationsrate.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery
Reference12 articles.
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Cited by
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