Affiliation:
1. Medizinische Klinik Innenstadt der LMU, München
2. Frauenärzte fünf Höfe, München
Abstract
Zusammenfassung
Die menopausale Hormontherapie (MHT) begann 1942 in den USA und wurde weltweit in den 1960er-Jahren wegen der sehr erfolgreichen Behandlung vegetativer und vasomotorischer Beschwerden sehr populär. Diese manifestieren sich in vielen Fällen schon prämenopausal und können über ca. 10 Jahre andauern und die Lebensqualität erheblich einschränken. Viele Frauen stellen sich in dieser perimenopausalen Lebensphase nicht primär beim Gynäkologen, sondern beim Hausarzt oder Kardiologen vor, da Blutdruckschwankungen und insbesondere die typischen nächtlichen Palpitationen Angst machen. Eine fachübergreifende Betrachtung kann unnötige diagnostische Maßnahmen bis zur invasiven Herzkatheteruntersuchung und inadäquate Therapien mit Betablockern, Antidepressiva und Sedativa vermeiden.Daneben ist es auch in der hausärztlich-internistischen Praxis wichtig, die Auswirkungen sowohl eines Hormonmangels als auch einer Hormontherapie auf innere Organerkrankungen zu kennen. Die Hormontherapie kann vorbestehende Erkrankungen positiv, negativ oder gar nicht beeinflussen. Betroffene Patientinnen erwarten zurecht eine enge Kooperation der Spezialisten – Gynäkologen, Endokrinologen und Internisten –, wenn es um die Entscheidung für oder gegen eine menopausale Hormontherapie (MHT) geht, insbesondere nach den Unsicherheiten, welche die mittlerweile revidierten Ergebnisse der WHI (women’s health initiative) -Studie hervorgerufen hatten.