Metastase oder Sarkoidose – eine diagnostische Herausforderung beim metastasierten Rektumkarzinom

Author:

Adler Marius1ORCID,Ammer-Herrmenau Christoph1,Biggemann Lorenz2,Ströbel Philipp3,König Alexander1,Ellenrieder Volker1,Petzold Golo1ORCID

Affiliation:

1. Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany

2. Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany

3. Institut für Pathologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Granulomatöse Erkrankungen wie Sarkoidose können die Diagnostik bei onkologischen Erkrankungen erschweren, da Metastasen bildmorphologisch häufig nicht von Granulomen zu unterscheiden sind. Die vorliegende Kasuistik beschreibt Diagnostik und Therapie eines Patienten mit fortgeschrittener Sarkoidose und einem hepatisch metastasierten Rektumkarzinom mit schlussendlichem Erreichen eines kurativen Stadiums. Fallbeschreibung Bei einem 71-jährigen Patienten wurde im Rahmen der Abklärung ungewollten Gewichtsverlustes sowie einer Anämie ein Adenokarzinom des Rektums diagnostiziert. Die weitere Umfelddiagnostik ergab bildmorphologisch den hochgradigen Verdacht auf multiple rechtshepatische, pulmonale und splenische Metastasen. Histologisch zeigten sich nach bronchoskopischer Biopsie der mediastinalen Lymphknoten jedoch nichtverkäsende Epitheloidzellgranulome als Manifestation einer bis dato nicht bekannten Sarkoidose. Aufgrund des stenosierenden Tumors erfolgte eine Rektumresektion mit Milzextirpation bei intraoperativ hochgradigem Verdacht auf Milzmetastasen. Histologisch zeigten sich in der Milz eine Beteiligung im Rahmen der Sarkoidose. Bei bildmorphologisch weiterhin suspekten rechtshepatischen Leberläsionen erfolgte postoperativ eine Stanzbiopsie einer Läsion, die histologisch sowohl eine Metastase des bekannten Rektumkarzinoms als auch eine Sarkoidose ergab. Es erfolgte eine pseudo(neo)adjuvante Therapie mit 5-Fluorouracil, Leukovorin und Oxaliplatin (FOLFOX) und Panitumumab (Anti-EGF-Antikörper). Bildmorphologisch zeigten sich posttherapeutisch 2 Leberläsionen regredient, mehrere weitere größenstabil. Es erfolgte eine erweiterte Hemihepatektomie rechts mit histologischem Nachweis von sowohl Metastasen als auch Sarkoidose-Herden. Der zu diesem Zeitpunkt tumorfreie Patient wurde in die engmaschige Nachsorge entlassen, die sich im weiteren Verlauf (13 Monate) bildmorphologisch ohne Rezidivhinweis zeigte. Diskussion Das gleichzeitige Auftreten von metastasierten Tumorerkrankungen und Sarkoidoseherden führt zu einem diagnostischen Dilemma, da die Manifestationen bildmorphologisch kaum unterschieden werden können. Dieser Fallbereich zeigt, dass eine umfassende histologische Aufarbeitung der unterschiedlichen betroffenen Organe mit konsekutiven Resektionen schlussendlich zu einer Tumorfreiheit des Patienten führen kann.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Oncology

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