Affiliation:
1. Klinik Bad Reichenhall der Deutschen Rentenversicherung Bayern
Süd, Bad Reichenhall
2. Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften, Hochschule
für Gesundheit, Bochum
3. Klinische Psychologie und Psychotherapie, Psychologische Hochschule
Berlin gGmbH, Berlin
4. Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
Umweltmedizin, Klinikum der Universität München, LMU
München
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Wenn teilhaberelevante COVID-19-Krankheitsfolgen
auch die Atmungsorgane (mit-)betreffen, wird in nationalen und internationalen
Leitlinien eine pneumologische Rehabilitation (PR) empfohlen. Bisher liegen
jedoch aus Deutschland keine Studien über den Verlauf nach PR vor,
ebenso wenig wie über mögliche Verlaufsunterschiede zwischen den
beiden Long-Covid-Subgruppen
„Fortwährend-symptomatische-COVID-19“ und
“Post-COVID-Syndrom” (PCS).
Methodik In einer
prospektiven Beobachtungsstudie wurden Patient-Reported Outcomes (PROs)
bezüglich Belastungsdyspnoe, Lebensqualität, Schmerz, Fatigue,
Depressivität und Angst zu PR-Beginn (T1), PR-Ende (T2) sowie nach 3
(T3) und 6 Monaten (T4) erfasst. Die statistische Auswertung erfolgte mittels
latenter Differenzenmodelle.
Ergebnisse Es wurden 224
Rehabilitanden (MAlter=54,4; SDAlter=10,4;
42,0% weiblich) in die Studie eingeschlossen. Während der PR
verbesserten sich alle PROs signifikant. Nach der PR blieben die Verbesserungen
entweder mit großer Prä-Post-Effektstärke erhalten
(Belastungsdyspnoe, Lebensqualität), verringerten sich leichtgradig auf
kleine Prä-Post-Effektstärken (Depressivität, Fatigue)
oder reduzierten sich auf Ausgangsniveau (Angst, Schmerzen). PCS-Patienten
hatten zu T1 stärkere Belastungen in Depressivität, Fatigue und
Schmerzen, unterschieden sich aber nicht in den Verläufen. Indikatoren
der Schwere der vorausgegangenen akuten COVID-Phase (Sauerstofftherapie,
Behandlung auf Intensivstation, Beatmung) waren zu T1 mit höheren
Belastungen in Depressivität, Fatigue und Schmerzen assoziiert, aber
nicht mit den Verläufen während und nach der PR. Patientinnen
zeigten hingegen sowohl zu T1 höhere Belastungen in
Depressivität und Fatigue als auch höhere
Prä-Post-Effekte als männliche Patienten.
Schlussfolgerung Verbesserungen in den PROs traten in beiden
Subgruppen nur während der PR, nicht jedoch im Nachbeobachtungszeitraum
auf. Dies legt nahe, dass die Veränderungen nicht durch den
natürlichen Heilungsverlauf, sondern zumindest teilweise durch die PR
bedingt sind. Überdies legen die Ergebnisse nahe, dass beide
Patientengruppen von einer PR profitieren können. Verbesserungen
hinsichtlich Belastungsdyspnoe und Lebensqualität sowie in einem
reduzierten Ausmaß auch hinsichtlich Depressivität und Fatigue
persistierten bis 6 Monate nach der PR, allerdings nicht hinsichtlich Schmerzen
und Ängstlichkeit. Um diese Effekte aufrechtzuerhalten sind
möglicherweise zusätzliche multimodale Interventionen
erforderlich.
Cited by
2 articles.
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