Author:
Laessle Reinhold,Schmidt Ulrike
Abstract
ZUSAMMENFASSUNGAusgehend von bisherigen empirischen Befunden und theoretischen Vorstellungen zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Depressionen bei Adoleszenten wurde in der vorliegenden Studie geprüft, inwieweit sich junge Mädchen mit einer Depression bezüglich stressbezogener Faktoren auf psychologischer und körperlicher Ebene von einer gesunden Kontrollgruppe unterscheiden. Es wurden 148 Mädchen mit einem mittleren Alter von 15 Jahren untersucht. Der Ausprägungsgrad der depressiven Symptome wurde zu zwei Messzeitpunkten, zwischen denen ein Zeitintervall von 6 Monaten lag, gemessen. 74 erfüllten zum ersten Messzeitpunkt die DSM-IV-Kriterien für eine Major-Depression. Die Stressbelastung und die Stressverarbeitung sowie körperliche Beschwerden wurden mit dem SSKJ 3–8 und dem SVFKJ sowie dem GBB gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass die depressiven Mädchen eine höhere Stressbelastung auf psychologischer und auf körperlicher Ebene aufweisen und darüber hinaus sehr viel empfindlicher gegenüber Stress waren. Dem gegenüber standen die Anwendung destruktiver Strategien zur Stressverarbeitung wie zum Beispiel Aggressivität und der fehlende Gebrauch konstruktiver Verhaltensweisen wie zum Beispiel Problemlösen oder die Suche nach sozialer Unterstützung. Körperliche Beschwerden wie Gliederschmerzen und Kreislaufprobleme hatten einen signifikanten Einfluss auf den Schweregrad der Depression 6 Monate später. Die Ergebnisse können gut in das kognitive Modell von Beck eingeordnet werden.
Subject
General Earth and Planetary Sciences,General Engineering,General Environmental Science
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