Affiliation:
1. Strahlenschutz und Medizinische Physik, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Ziele Neben der etablierten Radiojodtherapie werden in Deutschland zunehmend auch Therapien mit Lutetium-177 stationär durchgeführt. All diese Therapien sind bei der Abschätzung der potenziellen Inkorporationsdosis und der Inkorporationsüberwachung des Personals zu berücksichtigen. Dieser Beitrag zeigt die Erfahrungen und Ergebnisse der Inkorporationsüberwachung auf einer nuklearmedizinischen Therapiestation eines Universitätsklinikums.
Methoden Personal einer nuklearmedizinischen Therapiestation wurde regelmäßig mittels eines Ganzkörperzählers auf Inkorporation überwacht. Über einen Zeitraum von 12 Monaten erfolgten insgesamt 234 Messungen. Unter Berücksichtigung der im jeweiligen Zeitraum gehandhabten oder applizierten Aktivitäten wurden Inkorporationsfaktoren ermittelt.
Ergebnisse In ca. 74 % der Messungen wurde keine Inkorporation festgestellt. In den übrigen Messungen wurde Aktivität erkannt. Bei Annahme von Inkorporation würden sich hieraus maximale Expositionen von weniger als 0,15 mSv effektiver Dosis pro Messung ergeben. Die in dieser Arbeit ermittelten Inkorporationsfaktoren lagen für alle Personengruppen bis auf das Personal der radiochemischen Qualitätskontrolle in einer Größenordnung von 10–7. Für die letztgenannte Personengruppe kann nur eine Obergrenze des Inkorporationsfaktors von 10–5 angegeben werden.
Schlussfolgerung Das Inkorporationsrisiko für Personal einer nuklearmedizinischen Therapiestation kann als gering angesehen werden. Ein Inkorporationsfaktor von 10–7 ist für ärztliches Personal, Pflegepersonal, Reinigungspersonal und das Personal, das radiochemische Synthesen durchführt, angemessen.
Subject
Radiology, Nuclear Medicine and imaging,General Medicine
Reference7 articles.
1. 131I-Inkorporationsüberwachung in der Nuklearmedizin durch regelmäßige Eigenmessung des Personals;H Hänscheid;Nuklearmedizin,2003
2. Überwachung der Mitarbeiter einer Radioiodtherapiestation mittels Ausscheidungsmessungen;C Happel;Nuklearmedizin,2013