Clostridioides difficile – Neue Erkenntnisse und Therapieempfehlungen

Author:

Schönherr Sebastian12,Jung Laura12,Lübbert Christoph123ORCID

Affiliation:

1. Bereich Infektiologie und Tropenmedizin, Klinik und Poliklinik für Hämatologie, Zelltherapie, Hämostaseologie und Infektiologie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig

2. Interdisziplinäres Zentrum für Infektionsmedizin, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig

3. Klinik für Infektiologie und Tropenmedizin, Klinikum St. Georg, Leipzig

Abstract

Was ist neu? Epidemiologie In einer aktuellen epidemiologischen Arbeit zeigt sich ein seit 2013 rückläufiger Trend von Clostridioides-difficile-Infektionen (CDI) in Deutschland, zusammen mit einer Abnahme des Anteils hypervirulenter Ribotypen (vor allem RT 027 und RT 078). Dennoch bleibt die Krankheitslast hoch und insbesondere ältere und vorerkrankte Patientinnen und Patienten sind häufig betroffen. Aktuelle US-amerikanische Daten zeigen, dass bei älteren Patientinnen und Patienten insbesondere CDI-Rezidive, assoziierte psychiatrische Diagnosen wie Depressionen sowie Folgeerkrankungen wie Sepsis eine hohe Krankheitslast für Betroffene darstellen. Mikrobiologie Neue Studien liefern Erkenntnisse zum Zusammenspiel von C. difficile mit anderen Darmpathogenen; so scheinen Koinfektionen mit Enterokokken zu einer erhöhten Virulenz von C. difficile beizutragen. Neue europäische Therapieleitlinie Nach der 2021 aktualisierten ESCMID-Leitlinie ist Fidaxomicin aufgrund des geringeren Rezidivrisikos Mittel der ersten Wahl für erstmalig auftretende und rezidivierende CDI. Metronidazol dagegen sollte nur dann zum Einsatz kommen, wenn weder Fidaxomicin noch Vancomycin zur Verfügung stehen. Die fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT) hat sich im Rahmen eines individuellen Heilversuchs zur Behandlung mehrfach rezidivierender CDI etabliert; allerdings wurden die regulatorischen Auflagen dafür im Zuge der Corona-Pandemie weiter verschärft. Auch bei refraktär verlaufender fulminanter CDI kann die FMT als Alternative zur chirurgischen Intervention erwogen werden. Weitere Behandlungsmöglichkeiten Mit dem Small-Molecule-Antibiotikum Ridinilazol könnte in Zukunft neben Fidaxomicin ein weiteres CDI-Antibiotikum mit schmalem Wirkspektrum und kaum enteraler Resorption zur Verfügung stehen. Die orale Mikrobiota-Therapie mittels aufgereinigter Firmicutes-Sporen (SER-109) zeigte in einer aktuellen Phase-III-Studie vielversprechende Ergebnisse und könnte in Zukunft durch die Anwendung in oralen Kapseln eine unkomplizierte Alternative zur FMT darstellen. Toxoid-Impfstoff Die Hoffnungen auf einen gut wirksamen Toxoid-Impfstoff zur Primär- und Sekundärprävention von CDI haben sich in der CLOVER-Studie leider nicht erfüllt.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

General Medicine

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