Affiliation:
1. Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum (DSGZ), Ludwig-Maximilians-Universität München Deutschland
Abstract
ZusammenfassungDie Differentialdiagnostik der selteneren, episodischen Schwindelsyndrome kann im klinischen Alltag eine Herausforderung darstellen, insbesondere wenn sie keine im Intervall messbaren Befunde in der neuro-ophthalmologischen oder -otologischen Routinediagnostik hinterlassen. Ursächlich für diese episodischen Schwindelsyndrome können physiologische Reaktionen aufgrund intersensorischer Inkongruenzen oder angeborene bzw. erworbene neuroanatomische/neurophysiologische Varianten sein, die zu vestibulären Reizsyndromen führen. In dieser Übersicht fokussieren wir auf die folgenden, aus unserer Sicht wichtigen vestibulären Syndrome: Bewegungskrankheit, Mal de Debarquement Syndrom, Visuelle Höhenintoleranz, Vestibularisparoxysmie, Zervikaler Schwindel, Episodische Ataxie Typ II und Syndrome eines dritten mobilen Fensters wie das Syndrom der Dehiszenz des superioren Bogengangs. Die Ausprägung reicht von milden Symptomen mit geringer Belastung bis hin zu schweren Krankheitsbildern mit relevanter Alltagseinschränkung. Sie können vom Kindes- oder Jugendalter bis ins Senium auftreten, teilweise mit abweichender Symptomatik. Durch gezielte Anamnese und ggf. erweiterte vestibuläre Diagnostik in einem spezialisierten Zentrum lassen sich diese Syndrome oft klar herausarbeiten und einer erfolgreichen Therapie zuführen.
Subject
Psychiatry and Mental health,Neurology (clinical),Neurology