Einsatz von Protonenpumpenhemmern bei Patienten mit Leberzirrhose – eine Umfrage unter Hepatologen in Deutschland

Author:

Horvatits Thomas1,Drolz Andreas1,Wehmeyer Malte1,Steib Christian2,Trebicka Jonel3,Lohse Ansgar W.1,Kluwe Johannes1

Affiliation:

1. 1. Medizinische Klink und Poliklinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

2. Medizinische Klinik II, Klinikum der Universität LMU München, München, Deutschland

3. Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland; European Foundation for the Study of Chronic Liver Failure, Barcelona, Spanien

Abstract

Zusammenfassung Einleitung Protonenpumpeninhibitoren (PPIs) gehören zu den weltweit am häufigsten verordneten Medikamenten. Vor allem bei Patienten mit Leberzirrhose wurden Verschreiberaten von bis zu 78 % berichtet. PPIs scheinen mit relevanten Nebenwirkungen, wie erhöhtem Risiko für nosokomiale Infektionen, spontan bakterieller Peritonitis oder dem Auftreten einer hepatischen Enzephalopathie assoziiert zu sein. Aus diesem Grund war es Ziel dieser Umfrage, die Verschreibungspraxis von PPIs bei Patienten mit Leberzirrhose in Deutschland zu erheben. Methoden Die Daten wurden mittels Web-basierter Befragung erhoben. Hierfür wurde eine Einladung über die Newsletter der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), des Berufsverbandes Gastroenterologie Deutschland (BVGD) und der Arbeitsgemeinschaft universitärer Gastroenterologen (AUG) versandt. Ergebnisse 61 Personen haben an der Umfrage teilgenommen. Insgesamt wurden sehr hohe PPI-Verschreiberaten von 58 % im stationären, sowie 44 % im ambulanten Bereich berichtet. Beinahe die Hälfte der Befragten gab an, PPIs bei medizinisch fraglicher Indikation einzusetzen (z. B. unspezifische abdominelle Beschwerden). Bei einem Drittel der Patienten könnte die bestehende PPI-Therapie nach kritischer Evaluation wieder beendet werden. 55 % der Befragten gaben an, dass PPIs ihrer Einschätzung zufolge mit relevanten Nebenwirkungen assoziiert sind. Blutungskomplikationen nach Absetzen einer PPI-Therapie wurden durch die Befragten selten beobachtet. Schlussfolgerung PPIs werden bei Patienten mit Leberzirrhose in Deutschland sehr häufig verordnet. Ein Problembewusstsein bezüglich eines insgesamt unklaren Risiko-Nutzen-Verhältnisses scheint vorhanden zu sein. Prospektive Untersuchungen sind dringend nötig, um die Evidenzlage hinsichtlich Indikation und Dauer einer PPI-Therapie bei Patienten mit Leberzirrhose zu erhärten.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Gastroenterology

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