Affiliation:
1. LVR-Klinik Köln, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln,
Köln, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Ziel Verstärkung und Nachhaltigkeit der Sport- und Bewegungstherapie in
der stationären Depressionsbehandlung.
Methodik Randomisierte kontrollierte Studie mit 3 Messzeitpunkten:
t0 Aufnahme in die Studie, t1 nach vier Wochen,
t2 zwei Monate nach Entlassung. Es wurden 96 stationäre Patienten
mit depressiver Störung (ICD-10 F32, F33) randomisiert einer Interventionsgruppe
(IG) oder einer Kontrollgruppe (KG) zugeteilt. Zusätzlich zur Sport- und
Bewegungstherapie (KG) erhielt die IG eine edukative und motivationsfördernde
Sitzung zur Bedeutung von Sport und Bewegung sowie ein motivationsförderndes
Abschlussgespräch.
Ergebnisse Die Ausdauerleistungsfähigkeit und die körperliche Fitness
verbesserten sich über die 3 Messzeitpunkte in der IG deutlicher als in der KG.
Das motivationale Abschlussgespräch wurde als hilfreicher bewertet.
Diskussion Die Intervention wurde von den Patienten gut angenommen und
konnte die Wirkungen der Sport- und Bewegungstherapie teilweise verstärken. Es
wurden nicht nur psychische Aspekte der Depressionsbehandlung beeinflusst,
sondern auch messbare physische Effekte.
Schlussfolgerung Die praxistaugliche und zeiteffiziente motivationale
Intervention kann in der stationären psychiatrischen Versorgung die Sport- und
Bewegungstherapie für depressive Patienten sinnvoll ergänzen.