Affiliation:
1. Universitätsklinikum Essen Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Abstract
ZusammenfassungIm Rahmen der Salvage Laryngektomie (SLE) bei Rezidivkarzinomen des Larynx und Hypopharynx wird häufig, wie bei der primären Laryngektomie (LE), eine elektive
beidseitige Neck dissection durchgeführt. Der therapeutische Nutzen muss angesichts des potentiell höheren Morbiditätsrisikos nach definitiver
Radiochemotherapie gegenüber den Risiken abgewogen werden.In einer retrospektiven Analyse wurden onkologische Parameter von Patienten erfasst, welche bei Rezidivkarzinomen des Larynx und Hypopharynx nach primärer
Radiochemotherapie eine SLE mit beidseitiger Neck dissection erhielten. Zum Vergleich wurden Daten von Patienten mit primärer LE und beidseitiger Neck
dissection bei Larynx- und Hypopharynxkarzinomen erfasst.19 Patienten mit SLE und 83 Patienten mit LE wurden in die Analyse eingeschlossen. Bei der Mehrzahl der Patienten waren sowohl das initiale Tumorstadium als auch
das Rezidiv-Tumorstadium vor SLE fortgeschritten. Vor SLE wiesen 5 % der Patienten (n = 1) klinisch metastasensuspekte Lymphknoten auf, vor LE 47 % (n = 39).
Bei 17 % (n = 14) der Patienten mit LE wurden okkulte Lymphknotenmetastasen nachgewiesen, bei SLE lediglich bei 5 % der Patienten (n = 1). Insgesamt ergab sich
ein pN+ -Stadium in 55 % (LE, n = 44) bzw. 10 % (SLE, n = 2) der Fälle. Die Gesamtzahl der entfernten Lymphknoten bei LE war höher als bei SLE (37,3 vs. 18,7, p
< 0,001). Das 5-Jahres-Gesamtüberleben der Patienten lag nach LE bei 50,0 %, nach SLE bei 33,3 %.Patienten, welche bei Rezidivkarzinomen des Larynx oder Hypopharynx nach primärer Bestrahlung eine SLE erhalten, weisen selten Lymphknotenmetastasen auf. Dennoch
kommt es in Einzelfällen zu einer okkulten Metastasierung. Bei der Planung der letzten kurativen Therapieoption sollte dies in Betracht gezogen werden.
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