Persistierende Beschwerden 6 Monate nach COVID-19 – Erfahrungen aus der COVID-19-Nachsorgeambulanz des Universitätsklinikums Freiburg

Author:

August Dietrich1,Stete Katarina1,Kern Winfried1,Rieg Siegbert1,Hilger Hanna1,Götz Veronika1,Biever Paul12,Hosp Jonas3,Wagner Dirk1,Köhler Thomas Christian4,Gerstacker Kathrin5,Seufert Jochen1,Laubner Katharina1

Affiliation:

1. Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

2. Klinik für Innere Medizin III – Medizinische Intensivmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

3. Klinik für Neurologie und Neurophysiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

4. Klinik für Pneumologie, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

5. Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Fortbestehende Beschwerden und ärztlich validierte Diagnosen nach COVID-19 sind bislang nicht gut definiert. Wir berichten über Symptome und Diagnostik bei Patienten in unserer COVID-19-Nachsorgeambulanz. Methoden Es erfolgte eine retrospektive Analyse der Beschwerden und Befunde bei erwachsenen Patienten nach labordiagnostisch gesicherter COVID-19-Erkrankung mit über mindestens 6 Monate fortbestehenden Beschwerden. Neben Anamnese, körperlicher Untersuchung und Labordiagnostik erfolgte eine symptomgeleitete erweiterte apparative Diagnostik. Die Lebensqualität wurde mittels SF-36-Fragebogens erfasst. Ergebnisse 132 Patienten mit über mindestens 6 Monate persistierenden Beschwerden wurden in die Auswertung eingeschlossen (58 männlich, 74 weiblich; mittleres Alter 53,8 Jahre). 40 % der Patienten waren in der Akutphase stationär behandelt worden. Die häufigsten Beschwerden waren Fatigue (82 %), Belastungsdyspnoe (61 %), kognitive Beschwerden (54 %), Schlafstörungen (43 %) und Dysgeusie/-osmie (35 %). Die Lebensqualität war in allen im SF-36 abgefragten Bereichen eingeschränkt. Immerhin 23 % der zuvor Berufstätigen waren aus gesundheitlichen Gründen für mindestens 6 Monate arbeitsunfähig. Signifikante Pathologien in der laborchemischen und apparativen Diagnostik waren insbesondere bei ambulant behandelten Patienten dagegen selten; Lungenfunktionsstörungen waren häufiger bei ehemals stationär behandelten Patienten. Diskussion/Schlussfolgerungen Patienten nach COVID-19 berichten über vielfältige Symptome, für die häufig kein organpathologisches Korrelat gefunden werden kann. Dies geht mit Einschränkungen der Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit, auch 6 Monate nach Akutinfektion, einher. Populationsbasierte Prävalenz, Pathogenese, Langzeitverlauf und Therapiemöglichkeiten dieses vielfach als Long COVID bezeichneten Syndroms sind weitgehend ungeklärt. Aufgrund der vielfältigen Beschwerden sollte die Patientenversorgung interdisziplinär erfolgen und vermehrt Leistungsdiagnostik und systematische neuropsychiatrische Tests beinhalten.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

General Medicine

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