Psychische Vorerkrankungen und Depressivität in der 2. Welle der SARS-CoV-2-Pandemie in Deutschland – Die Rolle pandemieassoziierter Stressoren

Author:

Markert Jenny1,Niemann Jana1,Starke Dagmar2,Frese Thomas3,Meyer Gabriele4,Mikolajczyk Rafael5,Schildmann Jan6,Steckelberg Anke4,Knöchelmann Anja1

Affiliation:

1. Institut für Medizinische Soziologie, Profilzentrum Gesundheitswissenschaften (PZG), Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)

2. Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf

3. Institut für Allgemeinmedizin, Profilzentrum Gesundheitswissenschaften (PZG), Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)

4. Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Profilzentrum Gesundheitswissenschaften (PZG), Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)

5. Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik, Profilzentrum Gesundheitswissenschaften (PZG), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)

6. Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Profilzentrum Gesundheitswissenschaften (PZG), Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)

Abstract

ZusammenfassungDie 2. Welle der SARS-CoV-2-Pandemie war durch einschneidende Maßnahmen gekennzeichnet. Aus vorherigen Pandemien sowie der 1. Welle ist bekannt, dass dabei gerade Personen mit einer psychischen Vorbelastung vulnerabel für einen schlechten psychischen Gesundheitszustand sein können. Der Beitrag untersucht daher den Zusammenhang zwischen psychischen Störungen vor Pandemiebeginn (PSV) und Depressivität in der 2. Welle, unter Berücksichtigung allgemeiner Stressbelastungen, Belastung durch Isolation, der subjektiven Sinnhaftigkeit politischer Maßnahmen und erlebten Einschränkung sowie Angst vor den Pandemiefolgen und Veränderung der Arbeits- und Einkommensituation. Grundlage der Querschnittsanalyse bilden Daten von 812 Befragten der Health Related Beliefs and Health Care Experiences in Germany-Studie (HeReCa). Der Zusammenhang zwischen PSV und Depressivität wurde mittels für Bildung und Alter gewichteter logistischer Regression adjustiert für genannte Kovariablen sowie soziodemographische Charakteristiken untersucht. Personen mit PSV gaben signifikant häufiger stärkere Depressivität an als Personen ohne (OR: 25,1; 95-% KI: 11,0-57,3). Dieser Zusammenhang verringerte sich zum Teil u.a. durch die Hinzunahme erhöhter allgemeiner Stressbelastungen und Belastung durch Isolation. Fehlende Partnerschaft, geringes Haushaltseinkommen und männliches Geschlecht waren dabei mit der stärkeren Depressivität assoziiert, änderten den Zusammenhang von PSV und Depressivität jedoch nur marginal. Insgesamt wurde deutlich, dass während der 2. Welle der Pandemie Personen mit PSV zur stärkeren Depressivität neigten als Personen ohne PSV. Die Versorgung von psychischen Erkrankungen sollte daher auch in pandemischen Zeiten gewährleistet sein und durch E-Mental-Health oder professionelle Hilfen zur Stressbewältigung ergänzt werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology

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