Affiliation:
1. Neurorehabilitation, Kliniken Schmieder Allensbach
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Identifikation von Faktoren, die bei
Schlaganfall-Patienten Einfluss auf das Ausmaß von motorischen
Funktionsverbesserungen während einer stationären neurologischen
Rehabilitation nehmen.
Methodik Retrospektive Analyse von 398 Schlaganfall-Patienten, die sich in
stationärer Phase C- Rehabilitation (Barthel-Index zwischen 30 und 70
Punkten) befanden. Veränderungen in 3 physiotherapeutischen
(Sitz/Stand; Transfer Bett/Stuhl; Treppen steigen) und 3
ergotherapeutischen (Essen/Trinken; Oberkörper Ankleiden; Objekt
Manipulieren) Assessments wurden mit den Faktoren Alter, Geschlecht, initialer
Barthel-Index, Zeit seit Schlaganfall, Aufenthaltsdauer; Therapie-Anzahl und
–Umfang, Ischämie versus Blutung korreliert und einer
schrittweisen Regressionsanalyse unterzogen.
Ergebnisse In allen Assessments zeigten sich signifikante Verbesserungen.
Die Aufenthaltsdauer und Therapie-Anzahl und –Umfang korrelierten mit
Verbesserungen von Sitz/Stand, Bett/Stuhl, Treppe und
Oberkörper ankleiden, zudem korrelierten Therapie-Anzahl und
–Umfang mit Essen/Trinken. Der initiale Barthel-Index
korrelierte negativ mit Sitz/Stand, Bett/Stuhl und
Oberkörper ankleiden. Alter und Geschlecht hatten keinen Einfluss auf
das Ausmaß der Verbesserungen. Der Vergleich Ischämie versus
Blutung ergab keine Unterschiede im Ausmaß der Verbesserungen.
Patienten<3 Monate nach Schlaganfall verbesserten sich stärker
in Sitz/Stand, Bett/Stuhl, Treppe, Oberkörper ankleiden
und Objekt manipulieren als Patienten>6 Monate nach Schlaganfall, waren
aber auch durchschnittlich 10 Tage (52 versus 42 Tage) länger in
stationärer Rehabilitation. Eine schrittweise Regressionsanalyse
identifizierte die Faktoren Physio-Termin-Anzahl und initialer Barthel-Index als
wichtigste für Veränderungen in Sitz/Stand und
Bett/Stuhl, Physio-Therapie-Menge und Zeit seit Schlaganfall für
Treppen steigen, Ergo-Termin-Anzahl für Essen/Trinken,
Ergo-Termin-Anzahl und Zeit seit Schlaganfall für Oberkörper
ankleiden und Ergo-Termin-Anzahl und Dauer des Aufenthaltes für Objekt
manipulieren.
Schlussfolgerung Bei Schlaganfall-Patienten ist eine
größere Therapiemenge mit stärkeren motorischen
Funktionsverbesserungen assoziiert. Alter, Geschlecht und Ätiologie des
Schlaganfalls haben keinen relevanten Einfluss auf motorische Verbesserungen im
Rahmen einer stationären Rehabilitation.