Affiliation:
1. Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte,
Handchirurgiezentrum, Operatives Referenzzentrum für Gliedmaßentumore, BG
Universitätskliniken Bergmannsheil, Bochum , Bochum, Germany
2. Lehrstuhl für Gesundheitsmanagment, Friedrich-Alexander-Universitat
Erlangen-Nurnberg, Erlangen, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Die Behandlung Schwerbrandverletzter ist anspruchsvoll und
erfordert spezialisierte Zentren, die eine adäquate Therapie über einen Zeitraum
von bis zu mehreren Monaten gewährleisten können. Die Etablierung von digitalen
Managementsystemen auf Intensivstationen markiert einen immensen Fortschritt in
der modernen Gesundheitsversorgung. Die Einführung eines solchen Systems auf
einer spezialisierten Intensivstation für Schwerbrandverletzte bietet diverse
Möglichkeiten zur Optimierung, aber auch mögliche Hindernisse. Diese Studie soll
einen Überblick über die Wahrnehmung der Veränderungen aus Sicht der
Mitarbeitenden geben und die Einführung digitaler Systeme im
intensivmedizinischen Bereich diskutieren.
Methode Nach der Stichprobenauswahl mittels selektiven Samplings wurden
die Auswirkungen eines digitalen Managementsystems in verschiedenen Kategorien
betrachtet. Die Daten, die durch einen Fragebogen und kurze Interviews gesammelt
wurden, wurden hinsichtlich der Durchschnittswerte in jeder Kategorie
ausgewertet, wobei die Interpretationen Merkmale wie Berufsgruppe und
Berufserfahrung berücksichtigen.
Ergebnisse Insgesamt wird das digitale Managementsystem sowohl ärztlicher-
als auch pflegerischerseits als geeignet für die Arbeit auf der
Schwerbrandverletztenintensivstation eingeschätzt, wobei besonders die stetige
Vitalparametererfassung und die Reduktion der Fehlerquote bei
Medikamentenverabreichungen positiv hervorgehoben werden. Negativ werden jedoch
die Erfassung von Verbrennungswunden und die spezialisierte Dokumentation von
Verbrennungspatientinnen und -patienten angemerkt.
Schlussfolgerung Neben verschiedenen Faktoren, die hinsichtlich der
Nutzbarkeit des Programms eine Rolle spielen, wie die Berufserfahrung, die Größe
des Teams oder des zu behandelnden Patientenklientels, werden zwar einzelne
verbesserungsfähige Aspekte herausgearbeitet, zusammenfassend lässt sich jedoch
sagen, dass der Konsens hinsichtlich der Einführung eines solchen Systems auf
der Intensivstation positiv und zustimmend war. Als Fazit kann zudem jedoch
festgehalten werden, dass das System für eine allgemeine chirurgische
Intensivstation deutlich effektiver beschrieben wird als für eine spezialisierte
Intensivstation, wie für Schwerbrandverletzte.