Abstract
ZUSAMMENFASSUNGGewaltanteile psychiatrischer Arbeit sind, gänzlich werteneutral betrachtet, eine Tatsache. Nichtsdestotrotz scheint ein Tabuisierungsprozess eine eingehende Bearbeitung dieser zu verhindern, was verschiedene negative Konsequenzen für alle am Behandlungsprozess beteiligten Personen haben kann. Eine besondere Beachtung sollte dahingehend der Verletzlichkeit und Suggestibilität angehender Fachpersonen geschenkt werden. Eine systematische und frühzeitige Sensibilisierung und Bearbeitung in der schulischen und betrieblichen Ausbildung kann ein wichtiger Beitrag an eine zukünftig möglichst gewaltvermindernde psychiatrische Versorgung, ein positiv konnotiertes berufliches Selbstbild und eine erhöhte Arbeitszufriedenheit von angehenden Fachpersonen sein. Schulungen in Aggressions- und Deeskalationsmanagement könnten hierbei zukünftig eine noch gewichtigere Rolle einnehmen.
Subject
Family Practice,Neurology (clinical)
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