Überwachung der Strahlenexposition im OP mit Echtzeitmessungen: Möglichkeiten und Grenzen

Author:

Pedraza de Leistl Maria Consuelo1,Silber Martin2,Knez Peter3,Adili Farzin4

Affiliation:

1. Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie, Klinikum Kempten-Oberallgäu GmbH, Kempten, Deutschland

2. Institut für Radioonkologie und Strahlentherapie, Bereich Medizinische Physik, Klinikum Darmstadt, Deutschland

3. Gefäßchirurgie, Lahn-Dill-Kliniken GmbH, Wetzlar, Deutschland

4. Klinik für Gefäßmedizin – Gefäß- und Endovascularchirurgie, Klinikum Darmstadt, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Die Überwachung von strahlenexponiertem Personal erfolgt in Deutschland mit amtlichen Personendosimetern. Kommerziell erhältliche Echtzeitdosimeter (EZD) lassen sich als Strahlenschutzdosimeter verwenden. Sie werden über der Röntgenschürze getragen und zeigen im Sekundenabstand die aktuell gemessene Ortsdosis an. Diese zeitnahe Einschätzung der Strahlenexposition ermöglicht es dem OP-Personal, durch ein angepasstes Verhalten die eigene Strahlenbelastung während der Eingriffe zu reduzieren. Ziel unserer Arbeit war die Prüfung der Messgenauigkeit der EZD und die Bestimmung der Streustrahlung für einzelne Mitglieder des Operationsteams. Material und Methoden In einem gefäßchirurgischen Operationssaal, ausgestattet mit einem C-Bogen, wurden Messungen der Strahlendosis des OP-Teams mithilfe eines EZD-Systems prospektiv durchgeführt. Zunächst wurde die Kalibrierung der EZD am OP-Tisch mit einem Wasserphantom überprüft. Danach wurden Messungen während gefäßchirurgischer Operationen durchgeführt. Ergebnisse Die Messwerte der einzelnen EZD zeigten bei der Kalibrierung deutliche Abweichungen untereinander, deshalb wurde für jedes EZD ein Korrekturfaktor errechnet. Es wurden insgesamt 55 Eingriffe bei 53 Patienten untersucht. Die durchschnittliche Dosis für den EZD-Operateur bei der EVAR (endovascular aortic repair, n = 11) betrug 9 ± 9 µSv (Bereich 3,6 – 50 µSv) und bei der TEVAR (thoracic EVAR, n = 6) 35 ± 49 µSv (3,8 – 190,3 µSv). Bei den perkutanen transluminalen Angioplastien (PTA) der Beckengefäße und der unteren Extremitäten (n = 20) lag die durchschnittliche Dosis für den EZD-Operateur bei 7 ± 7 µSv (1,2 – 35 µSv) und bei den Angiografien der unteren Extremitäten (n = 12) bei 2 ± 3 µSv (0,2 – 15,9 µSv). Die Echtzeitdosimetrie lieferte Daten, die beim OP-Team mit zu einem veränderten Verhalten im Operationssaal führte. Schlussfolgerung Da die bei der amtlichen Dosimetrie ermittelten Dosiswerte i. d. R. sehr klein sind, ist eine Optimierung des Verhaltens und damit des Strahlenschutzes mit diesen Dosiswerten nicht möglich. Die mit Strahlenschutzdosimetern ermittelten und in der neuen Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) definierten Dosisrichtwerte sind dafür besser geeignet. Ein Vergleich der Messdaten, die mit den EZD ermittelt wurden, ist nur durch eine im Vorfeld vorgenommene Kalibrierung möglich.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Surgery

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