Affiliation:
1. Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie,
Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
2. Universitätsklinik für Innere Medizin und
Universitätsklinik für Frauenheilkunde & Geburtshilfe,
Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
Abstract
ZusammenfassungDas knöcherne Skelett unterliegt zeitlebens einem intensiven Umbau,
welcher sich unter anderem laborchemisch durch Messung von im Blut
zirkulierenden Substraten des Knochenanbaus und Knochenabbaus quantifizieren
lässt. Diese Substrate werden in ihrer Gesamtheit häufig unter
dem Begriff „Knochenumbauparameter“ oder „biochemische
Marker des Knochenumsatzes“ zusammengefasst. Sie können direkt
dem Stoffwechsel knochenspezifischer Zellen entstammen, wie etwa die Alkalische
Phosphatase (ALP), das Osteocalcin (OC) oder die Tartrat-resistente saure
Phosphatase (TRAP), oder im Rahmen des Knochenabbaus aus der organischen
Knochenmatrix freigesetzt werden, wie zum Beispiel das C-terminale oder
N-terminale Telopeptid des Typ-1 Kollagens (CTX, NTX). Für eine
erhebliche Anzahl unterschiedlicher Erkrankungen konnte in den vergangenen
Jahren und Jahrzehnten ein Effekt auf den Knochenstoffwechsel, und somit auf die
entsprechenden Knochenumbauparameter, nachgewiesen werden. Hierbei stehen
Erkrankungen, welche eine Beschleunigung des Knochenumsatzes bewirken jenen
gegenüber, welche zu einer Verlangsamung desselben führen. Die
Messung von Knochenumbauparametern im Blut und somit die Information
über das Ausmaß des Knochenumbaus können
unterstützend für therapeutische Maßnahmen herangezogen
werden. Die diagnostische Bedeutung oder der diagnostische Mehrwert der
Knochenumbauparameter bleiben hierbei allerdings auf einige wenige Ausnahmen
beschränkt.