Affiliation:
1. Rückenzentrum Am Michel, 20459 Hamburg
Abstract
ZusammenfassungDas Internet bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich über Gesundheitsthemen zu
informieren. Nutzer*innen müssen einordnen, wie seriös die gefundenen
Informationen sind. Dies setzt eine digitale Gesundheitskompetenz (dGK) voraus,
die Fähigkeit, online wichtige Informationen zu finden, zu verstehen, zu
beurteilen und auf die eigene Situation anzuwenden. Die dGK der deutschen
Bevölkerung ist niedrig. Risikofaktoren für eine geringe dGK sind u. a. eine
niedrige Bildung, höheres Alter oder chronische Erkrankungen.In dieser Untersuchung wurde anhand eines Fragebogens erfasst, wie hoch die dGK
von Personen mit chronischen, nicht-spezifischen Rückenschmerzen ist und ob es
einen Zusammenhang mit dem konkreten Vorgehen bei Online-Recherchen gibt.
Außerdem wurde erfasst, ob Betroffene qualitativ hochwertige Webseiten nutzen,
Qualitätsindikatoren von Gesundheitsinformationen (GI) kennen und ob dies die
Einschätzung der eigenen dGK beeinflusst.Nach einer Online-Befragung konnten die Daten von 60 Personen ausgewertet werden.
Die mittlere dGK befindet sich auf einem problematischen Niveau. Es gab kein
konkretes Verhalten während der Online-Recherche, das signifikant mit einer
höheren bzw. niedrigeren dGK einherging. Auch die Nutzung hochwertiger Webseiten
war kein Unterscheidungskriterium, ebenso wenig wie die Kenntnis von
Qualitätsindikatoren von GI. Die Förderung der dGK von Personen mit chronischen,
nicht-spezifischen Rückenschmerzen ist dringend nötig.