Affiliation:
1. Department of Primary Care, University of Marburg, Marburg,
Germany
2. Institute of General Practice, Goethe-University Frankfurt, Frankfurt,
Germany
Abstract
ZusammenfassungIn Deutschland werden die Anforderungen an die gebietsärztliche
Qualifikation von den Landesärztekammern festgelegt. Deren
Erfüllung ist jedoch den Ärztinnen in Weiterbildung
überlassen. Es fehlt eine Abschätzung des Bedarfs an
Gebietsqualifikationen, ebenso eine entsprechende Steuerung. Allerdings werden
Fehlentwicklungen immer wieder beklagt, so z. B. das
Missverhältnis von Haus- und Fachärztinnen im ambulanten Sektor.
Wir schlagen eine systematische und kontinuierliche Bedarfsschätzung der
einzelnen Fachgebiete vor. In solchen, wo eine Unterversorgung droht,
würde die Weiterbildung durch Zuschüsse analog der aktuellen
Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin nach § 75a
SGB V inzentiviert. Regionale fachspezifische Weiterbildungsverbünde
würden für eine Allokation der Mittel an Institutionen mit
evaluierter Qualität der Weiterbildung sorgen. Das Verfahren
lässt sich kostenneutral gestalten, wenn ein Teil der Mittel aus den
aktuellen Behandlungsentgelten, die implizit auch der Weiterbildung dienen,
künftig explizit für eine Steuerung, Koordination und
Verbesserung der Weiterbildung genutzt werden. Diese Möglichkeit besteht
unabhängig vom Mechanismus der Entgelte für stationäre
oder ambulante Leistungen.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health