Affiliation:
1. AniCura Tierärztliche Klinik Bielefeld
Abstract
Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel Beschreibung der klinischen Erfahrungen mit zwei
verschiedenen Lithotripsieverfahren zur Behandlung von Harnröhrensteinen beim
Hund.
Material und Methoden Retrospektive Auswertung (Oktober 2016 bis November
2017) klinischer Daten von Hunden mit Harnröhrensteinen, bei denen eine
transurethrale pneumatische oder laserenergetische Lithotripsie erfolgte.
Ergebnisse Im genannten Zeitraum wurde bei 28 Rüden und 5 Hündinnen mit
Harnröhrensteinen eine pneumatische (39 %) oder eine laserenergetische (61 %)
Lithotripsie durchgeführt. In der Harnröhre konnten mit beiden Verfahren
Steinfreiheitsraten von 100 % bei Hündinnen und von 85 % bei Rüden erreicht
werden. Bei 3 der 28 Rüden (11 %) zeigte sich das endoskopische Bild einer
hochgradigen polypoiden Urethritis, die das Urethralumen trotz
Konkremententfernung weiter einengte und die Anlage einer Urethralfistel
erforderte. Bei 8 der 28 Rüden (29 %) und bei 1 der 5 Hündinnen (20 %) wurde
zusätzlich eine Zystolithotomie notwendig, um eine vollständige Steinfreiheit im
unteren Harntrakt zu erreichen.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz Eine transurethrale Lithotripsie
von Harnröhrensteinen lässt sich beim Hund mit relativ hoher Erfolgsquote sowohl
pneumatisch als auch laserenergetisch durchführen. Bei gravierenden
Gewebeveränderungen der Harnröhrenschleimhaut können zusätzliche chirurgische
oder interventionelle Maßnahmen zur Wiederherstellung der Harnröhrenfunktion
erforderlich werden.