Affiliation:
1. Interdisziplinäres Gefäßzentrum (IGZ), Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim
Abstract
ZUSAMMENFASSUNGDiabetes mellitus (DM) gehört neben Rauchen, arteriellem Hypertonus und Hyperlipoproteinämie zu den Hauptrisikofaktoren der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Mit zunehmender Diabetesdauer nehmen mikro- und makrovaskuläre Veränderungen zu. Die finale Komplikation am Bein, sowohl der pAVK als auch des diabetischen Fußsyndroms (DFS) ist die Ober- oder Unterschenkelamputation (Majoramputation). Eine pAVK erhöht das Risiko einer Wundheilungsstörung, Infektion und Amputation. Bei Patienten mit DM wird daher die regelmäßige Erhebung des Gefäßstatus empfohlen. Absolut notwendig ist sie bei allen Patienten mit DFS. Die wichtigste Untersuchung ist die farbkodierte Duplexsonografie (FKDS) der Beinarterien. Zu den klinischen Zeichen der Polyneuropathie (PNP) gehören Muskelatrophien und Hyperkeratosen. Häufig liegt bei DFS-Patienten mit Fußulzera eine reduzierte oder fehlende Schmerzempfindung (Nozizeption) vor. Bei Patienten mit DM und pAVK steht neben der Therapie vaskulärer Risikofaktoren und Begleiterkrankungen die Verbesserung des peripheren Blutflusses bei symptomatischen Patienten im Vordergrund. Bei Vorliegen eines DFS sind die Infektbekämpfung, Druckentlastung und Revaskularisation Hauptsäulen der Therapie. Die Nachsorge umfasst die Stoffwechselkontrolle, die regelmäßige Durchblutungskontrolle sowie die protektive podologische Behandlung und stadiengerechte Schuhversorgung. Entscheidend ist die interdisziplinäre Betreuung von DFS-Patienten mit spezialisierter Versorgung in geteilter Verantwortung („shared care“).
Subject
Endocrinology, Diabetes and Metabolism,Internal Medicine