Affiliation:
1. Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, RKH Klinikum Ludwigsburg
2. Klinik für Urologie, RKH Klinikum Ludwigsburg
Abstract
Zusammenfassung
Anamnese und klinischer Befund Bei einer 67-jährigen Patientin mit Oberbauchschmerzen ergab sich computertomografisch der Nachweis einer teils verkalkten Auftreibung des Pankreaskopfes und einer Wandverdickung des Duodenums.
Untersuchungen Der stationär erhobene körperliche Untersuchungsbefund war unauffällig. Labortechnisch wurden erhöhte Pankreasenzyme (Amylase 210 U/l (Normbereich: 28–100 U/l), Lipase 2115 U/l (Normbereich: 23–300 U/l)) und Entzündungswerte (CRP 11,7 mg/l (Normbereich: < 5,0 mg/l)) ermittelt, sonst weitgehend unauffällige Laborparameter. In der Ösophagogastroduodenoskopie erfolgte eine Biopsie von geschwollenen, teils stenosierenden Schleimhautarealen im Duodenum.
Diagnose Die Histologie ergab eine partiell erosive Duodenitis, kein Nachweis eines malignen Tumors. Bei Verdacht auf eine chronisch-kalzifizierende Pankreatitis erfolgte zum Tumorausschluss eine sonografisch gesteuerte perkutane Biopsie des Pankreaskopfes.
Therapie und Verlauf Postbioptisch entwickelte die Patientin abdominelle Schmerzen und zeitweilige Kreislaufinstabilitäten mit Übelkeit/Erbrechen sowie einen Hb-Abfall auf 7,5 g/dl (Normbereich: 12,3–15,3 g/dl). Der sonografisch gestellte Verdacht auf ein retroperitoneales Hämatom wurde computertomografisch bestätigt. Ursächlich war eine Blutung aus einer Nierenarterienperforation rechts, die durch eine sofortige angiografische Intervention mit gecovertem Stent gestillt werden konnte.
Folgerung Nach perkutaner Biopsie muss immer auch an eine Gefäßperforation gedacht werden. Eine Computertomografie liefert die Diagnose zuverlässig und schnell. Die minimalinvasive perkutane Einbringung eines gecoverten Stents ist im Falle einer für Stents zugänglichen Nierenarterie die Therapie der Wahl.