Abstract
ZUSAMMENFASSUNG
Gegenstand und Ziel Sexuelle Bedürfnisse und Intimität beeinflussen die Lebensqualität von depressiven Patienten genauso wie die der Allgemeinbevölkerung. Trotz der hohen Prävalenz depressiver Störungen wird dieser Aspekt aus unterschiedlichen Gründen oft zu wenig beachtet. Besonders häufig sind Störungen der Libido bei depressiven Frauen wie Männern, es kann jedoch die ganze Bandbreite sexuellen Erlebens betroffen sein. Neben biologischen, psychologischen und partnerschaftlichen Ursachen für sexuelle Probleme ist insbesondere die pharmakologische Behandlung affektiver Störungen oft selbst Teil des Problems. Verschiedene medikamentöse und adjuvante Strategien können hier erfolgreich eingesetzt werden.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz Nicht immer lassen sich sexuelle Nebenwirkungen, sexuelle Störungen oder Partnerschaftskonflikte vollständig verhindern. Dennoch sind ein offener und ehrlicher Kommunikationsstil und eine gründliche Prüfung von möglichen Vorgehensweisen, um dieses zusätzliche Leiden depressiver Patienten zu lindern, möglich. Nicht zuletzt ist eine weitere Erforschung des sexuellen Erlebens und der Intimität im Rahmen von Depressionen dringend erforderlich.
Subject
Family Practice,Neurology (clinical)
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