Affiliation:
1. Medizinische Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität, München
2. Klinik für Kleintierchirurgie, Tierspital Universität Zürich
3. Tierklinik Stadtsteinach, Stadtsteinach
4. Klinik für Vögel, Kleinsäuger, Reptilien und Zierfische der Ludwig-Maximilians-Universität, München
5. Chirurgische und Gynäkologische Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität, München
6. Institut für Infektionsmedizin und Zoonosen der Ludwig-Maximilians-Universität, München
7. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Erlangen
Abstract
Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel Ziel der Studie war es, Daten über den Einsatz von Antibiotika (AB) bei Hunden und Katzen in Tierarztpraxen und -kliniken in Bayern zu erheben. Dabei sollte evaluiert werden, ob sich Änderungen hinsichtlich des Antibiotikaeinsatzes nach Novellierung der Verordnung über Tierärztliche Hausapotheken (TÄHAV) im März 2018 ergeben haben.
Material und Methoden Mittels zweier anonymisierter Online-Umfragen wurden 2017 und 2020 Tierärzte/-innen (TÄ) in Bayern, zu deren Patienten Hunde und Katzen zählen, zur Anwendung von AB sowie zur Einschätzung der Resistenzsituation befragt. Die Ergebnisse der beiden Umfragen wurden anschließend miteinander verglichen.
Ergebnisse Für 2017 konnten 238 Fragebögen ausgewertet werden; 2020 waren es 160. Die 3 am häufigsten zur systemischen Therapie beim Kleintier angewendeten AB waren 2017 Amoxicillin/Clavulansäure (74,8 % der TÄ), Enrofloxacin (56,7 %) und Amoxicillin (53,4 %). 2020 wurden Amoxicillin/Clavulansäure (88,8 %), Amoxicillin (67,5 %) und Metronidazol (33,8 %) genannt. Die teilnehmenden TÄ gaben an, signifikant weniger Cephalosporine der 3. und 4. Generation (von 20,2 % der teilnehmenden TÄ in 2017 auf 9,4 % in 2020, p = 0,005) und Fluorchinolone (von 80,3 % auf 33,1 %, p < 0,001) einzusetzen. Die Wahl eines AB wurde 2020 bei 83,8 % der befragten TÄ durch rechtliche Vorgaben beeinflusst; weitere Einflussfaktoren waren Verträglichkeit (81,3 %), Applikationsart (76,9 %), Akzeptanz durch den Patienten (70,0 %) und Häufigkeit der Anwendung (64,4 %), wobei letzterer von TÄ aus der Praxis (83,8 %, p = 0,004) signifikant häufiger genannt wurden als von TÄ aus Kliniken.
Schlussfolgerung Im Vergleich zu 2017 gaben TÄ 2020 einen signifikant geringeren Einsatz von Fluorchinolonen und Cephalosporinen der 3. und 4. Generation bei Hund und Katze an. Diese Änderungen im Verschreibungsverhalten könnten Folgen der Novellierung der TÄHAV sein, die ein Umwidmungsverbot sowie eine Antibiogrammpflicht dieser AB-Klassen vorgibt.
Klinische Relevanz Rechtliche Vorgaben können möglicherweise einen positiven Einfluss auf die Menge und Art der in der Kleintiermedizin eingesetzten Antibiotika haben und somit bei der Vermeidung von Antibiotikaresistenzen helfen.
Reference25 articles.
1. Die neue TÄHAV ist in Kraft;Bundestierärztekammer;Deutsches Tierärzteblatt,2018
Cited by
1 articles.
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