Affiliation:
1. Fachpraxis für Kieferorthopädie,
Wiesbaden
Abstract
ZusammenfassungEin interdisziplinäres Behandlungskonzept mittels Aligner-Therapie
bei einer adoleszenten Patientin mit Deckbisskonfiguration, asymmetrischer
Angle-Klasse-II-Verzahnung und ausgeprägten
Zahnhartsubstanzverlusten bei bestehender Bruxismus-Anamnese wird
vorgestellt.Die geplanten kieferorthopädischen Maßnahmen sollten im Sinne
einer prärestaurativen Therapie neben funktionellen Verbesserungen
insbesondere eine orthoaxiale Frontzahninklination erreichen, um ausreichend
Platz zur morphologischen Rekonstruktion der abradierten Inzisiven zu
schaffen.Die Aligner-Therapie bietet gerade bei erwachsenen Patienten mit
ausgeprägtem Bruxismusverhalten eine adäquate Alternative
zur herkömmlichen Multibracketapparatur, da sie neben
ästhetischen Aspekten gleichzeitig einen Schutz der Zahnhartsubstanz
gewährleistet.Wichtig bei der initialen Behandlungsplanung, hier mittels
ClinCheck-Software/Align Technology, sind fundierte Kenntnisse des
Fachzahnarztes* zur Umsetzung des virtuellen, biomechanischen
Kraftmodells in das klinisch angestrebte Therapieziel.Dabei spielen neben materialspezifischen Eigenschaften der Aligner
zusätzlich auch individuelle, körpereigene Reaktionen eine
Rolle, die das klinische Behandlungsergebnis beeinflussen können. So
konnte bei der hier therapierten Patientin neben der Korrektur der
Frontzahninklination auch die initial vorhandene Distalverzahnung ohne
Verwendung zusätzlicher Mechaniken allein durch
neuromuskuläre Adaptation infolge des vergrößerten
sagittalen Freiraums spontan verbessert werden.Die Rekonstruktion der abradierten Inzisiven erfolgte im Anschluss an die
orthodontischen Maßnahmen zunächst provisorisch durch den
Behandler mittels Kompositaufbauten, welche durch Veneers oder (Teil-)Kronen
zur definitiven Langzeitrehabilitation ersetzt werden können.
Subject
General Materials Science