Affiliation:
1. Katholische Hochschule NRW, Abteilung Köln
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Der Kokainkonsum in Europa steigt an, v. a. in sozial integrierten Gruppen. Doch gibt es bisher zu wenig Forschung zu dieser Zielgruppe, um neue Konzepte für eine zeitgemäße Prävention abseits von Illegalisierung und Pathologisierung entwerfen zu können.
Methode Vom 01.03. bis zum 31.07.2018 wurden in einer Datenbankrecherche einschlägige Zeitschriftenartikel in den Publikationssprachen Deutsch und Englisch, erschienen ab 2007 analysiert.
Ergebnisse Ein erhöhter Konsum lässt sich am Wochenende feststellen. Motivation für den Konsum scheint daher die Freizeitgestaltung und weniger eine pathologische Nutzung. Außerdem wird in fast allen Studien die Unterscheidung zwischen marginalisierten und sozial integrierten Konsumierenden belegt. Es lässt sich feststellen, dass Party-Besuchende eine wichtige Zielgruppe bei der Prävention von Kokainkonsum darstellen: Diese sind sowohl gut gebildet und setzen den Konsum bewusst und „zum Spaß“ ein. Kokain als Substanz für Neuro-Enhancement lässt sich anhand dieses Reviews nicht belegen. Allgemein zeigt sich die Party-Zielgruppe als relativ empfänglich für Safer-Use-Maßnahmen und zeigt eine moralische Ambivalenz in Bezug auf den eigenen Konsum, den sie mit verschiedenen Legitimierungsstrategien zu rechtfertigen versucht.
Schlussfolgerung Um Kokain als Lifestyleprodukt zu erforschen, müssten Primärdaten erhoben werden, um diese „Gelegenheitskonsumierenden“ sichtbar zu machen, ihre Motivationen zu verstehen und Ansatzpunkte für Präventionsinterventionen zu finden.
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology