Affiliation:
1. Interdisziplinäres Zentrum für Health Technology
Assessment (HTA) und Public Health (IZPH),
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU),
Erlangen, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Einleitung Aufgrund der hohen Prävalenz demenzieller Erkrankungen
handelt es sich bei der Überprüfung der Fahrtauglichkeit von
Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen um ein Thema von
großer gesellschaftlicher Relevanz.
Methodik Es wurde eine umfassende systematische Literaturrecherche zu der
Forschungsfrage: „Welche evidenz-basierten Methoden eignen sich zur
Beurteilung der Fahrtauglichkeit von Menschen mit Demenz (MmD) oder milden
kognitiven Einschränkungen (MCI)?“ für den Zeitraum
2015–2020 durchgeführt. Die Recherche erfolgte in den
Datenbanken Medline, PsycINFO, LIVIVO, PubPsych, Scopus, Cinahl und CENTRAL.
Ergebnisse 30 Studien wurden in die qualitative Analyse eingeschlossen.
Die Fahrtauglichkeit kann mit praxisbasierten Testverfahren wie Praxisfahrtest
(On-road), Fahrsimulator und Fahrverhaltensbeurteilung im natürlichen
Umfeld (Naturalistic Driving) beurteilt werden. Theoriebasierte Methoden sind:
neuropsychologische Tests, fahrspezifische Testungen und Fragebögen zur
Selbsteinschätzung. Die Studienlage zeigt, dass einzelne
neuropsychologische Tests nicht zur Bestimmung der Fahrtauglichkeit ausreichen.
Eine höhere Aussagekraft haben praxisbasierte Testverfahren,
fahrspezifische Testungen sowie Kombinationen aus evidenz-basierten
Methoden.
Schlussfolgerungen Die Überprüfung der Fahrtauglichkeit
von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen sollte angesichts des
progredienten Verlaufs demenzieller Erkrankungen engmaschig durch eine
Kombination aus theorie- und praxisbasierter Methoden erfolgen.
Funder
Bayerische Staatsministerium
für Gesundheit und Pflege
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health