Affiliation:
1. Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungVerletzungen der Brust- und Lendenwirbelsäule des knochengesunden Patienten entstehen meist durch große Gewalteinwirkung. Höhe und Vektor der einwirkenden Energie beeinflussen hierbei maßgeblich das Verletzungsmuster der Wirbelsäule, welches von der einfachen Kompressionsfraktur bis hin zur Luxationsfraktur mit neurologischen Defiziten reichen kann. Die Schwere der Verletzung und patientenindividuelle Faktoren bestimmen das therapeutische Prozedere. Während einfache Verletzungen ohne Fehlstellungen eine Domäne der konservativen Therapie sind, erfordern komplexe Luxationsfrakturen häufig eine mehrzeitige Stabilisierung und Rekonstruktion der vorderen und hinteren Säule. Anspruchsvoll kann jedoch auch das Erkennen nicht offensichtlicher Instabilitäten bei intermediären Verletzungsmustern sein, deren korrekte Therapie sich häufig erst nach erweiterter Bildgebung und sorgfältiger Befundinterpretation festlegen lässt.Unzureichende Diagnostik und Missinterpretation von Befunden führen zu Fehlbehandlungen, welche in chronischen Instabilitäten und Fehlstellungen münden können. Der folgende Artikel hat das Ziel, einen aktuellen Überblick über die verschiedenen Behandlungsaspekte der verletzten Brust- und Lendenwirbelsäule zu geben.