Affiliation:
1. Psychiatry and Psychotherapy, Klinikum rechts der Isar der Technischen
Universität München, München, Germany
Abstract
ZusammenfassungDie Entwicklung neuer Therapien zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit ist ein
Fokus der weltweiten Arzneimittelforschung. Es wird an potenteren Therapien zur
symptomatischen Behandlung, insbesondere zur Behandlung von
Verhaltensstörungen, aber auch an Medikamenten, die in die
Pathophysiologie der Erkrankung eingreifen, geforscht, mit dem Ziel, das
Voranschreiten der Alzheimer-Krankheit aufzuhalten oder zumindest zu
verlangsamen. Dazu verlagert sich der Schwerpunkt der Identifikation von
Menschen mit Alzheimer-Krankheit in Stadien der Prä-Demenz wie das der
leichten kognitiven Störung (Mild Cognitive Impairment, MCI oder nahezu
gleichbedeutend beginnende Alzheimer-Demenz: prodromal AD) oder gar in
asymptomatische Stadien. Bisher ermutigendste Ergebnisse liegen für den
Ansatz der passiven Immunisierung mittels monoklonaler Antikörper gegen
Aβ42 vor. Bisher gelang es nicht, mit mehreren abgeschlossenen
zulassungsrelevanten Studien statistisch signifikante Unterschiede auf den
primären Zielparametern zu demonstrieren. Der Antikörper gegen
Amyloid Aducanumab erhielt, basierend auf der Reduktion von Amyloid, eine
vorläufige Zulassung mit Auflagen in den USA; das Zulassungsverfahren
für Europa ist noch im Gange. Die gegenwärtigen
pharmakologischen Ansätze zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit bieten
einen begrenzten symptomatischen Nutzen. Bisher ist noch keine
verlaufsverzögernde Behandlung gegen die Alzheimer-Krankheit in
Deutschland auf dem Markt. Daher ist zu empfehlen, Patienten, insbesondere in
prä-dementiellen Stadien oder im Stadium der beginnenden
Alzheimer-Demenz, eine Teilnahme an klinischen Studien zu empfehlen, um die
Entwicklung von neuen und besser wirksamen Medikamenten zur Behandlung der
Alzheimer-Krankheit, die dann vielen Patienten zu Gute kommen können, zu
beschleunigen.
Subject
Psychiatry and Mental health,Neurology (clinical),Neurology