Schnittstellenkommunikation und Informationstransfer in der medizinischen Versorgung von Menschen mit intellektueller Entwicklungsstörung: Qualitative Expert*innen-Interviews

Author:

Mainz Anne1ORCID,Meister Sven1ORCID,Budroni Helmut2,Hasseler Martina3,Schmidt Peter4ORCID,Stockmann Jörg5,Schulte Andreas G.4,Kersting Christine6ORCID,Mortsiefer Achim6,Schmidt Alexandra6ORCID

Affiliation:

1. Lehrstuhl für Gesundheitsinformatik, Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany

2. Department für Pflegewissenschaft, Witten/Herdecke University, Witten, Germany

3. Gesundheitswesen, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften - Standort Wolfsburg, Wolfsburg, Germany

4. ZMK-Heilkunde, Abteilung für Behindertenorientierte Zahnmedizin, Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany

5. Ev. Stiftung Volmarstein, Evangelisches Krankenhaus Hagen Haspe, Hagen, Germany

6. Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (iamag), Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie In Deutschland leben etwa 350.000 Menschen mit Störungen der geistigen bzw. intellektuellen Entwicklung. Sie sind bei Kommunikation mit den Leistungserbringenden des Gesundheitswesens auf Unterstützung angewiesen. Ein unzureichender Informationstransfer kann dabei folgenschwer sein. Diese Studie untersucht Erfahrungen, Barrieren und Lösungsansätze in der Kommunikation bei der Versorgung von Menschen mit intellektueller Entwicklungsstörung. Die Potentiale des Einsatzes digitaler Anwendungen zum Informationstransfer sollen eine besondere Betrachtung finden. Methodik Es wurden 13 leitfadengestützte Expert*innen-Interviews mit Betreuenden und medizinisch Versorgenden von Menschen mit intellektueller Entwicklungsstörung geführt. Es wurde eine inhaltlich strukturierende Inhaltsanalyse mit deduktiv-induktiver Kategorienbildung nach Meuser und Nagel durchgeführt. Ergebnisse Die Versorgung von Menschen mit intellektueller Entwicklungsstörung ist geprägt von Zeitmangel und Unsicherheit im Umgang, wenn Erfahrungen im Umgang fehlen. Der Informationstransfer ist geprägt von einer Informationsflut von sehr individuellen Informationen, die mündlich oder schriftlich durch Betreuende weitergegeben werden, sowie von einer passiven Rolle der Patient*innen häufig ohne gezielte Einbindung in die Kommunikation. Hinsichtlich der Potentiale zur Einbindung digitaler Anwendungen zum Informationstransfer zeigt sich eine Kontroverse zwischen Chance und Risiko. Schlussfolgerung Fortbildung im Umgang mit Menschen mit intellektueller Entwicklungsstörungen sowie ausreichende Zeitkontingente sind zentrale Faktoren für erfolgreiche Schnittstellenkommunikation. Externe Arbeiten zeigen, dass Informationstransfer durch digitale Anwendungen unterstützt werden kann, wenn handhabbare und implementierbare technische Ausstattung bereitsteht. Digitale Anwendungen bieten dabei neue Möglichkeiten, mit Menschen mit intellektueller Entwicklungsstörung zu kommunizieren, wie durch die Nutzung von Formaten mit leichter oder bildlicher Sprache. Hierzu bedarf es jedoch anknüpfenden Forschung, welche sich mit der digitalen Kontroverse in dieser Arbeit auseinandersetzt.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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