Abstract
ZUSAMMENFASSUNGDer Begriff „Krise“ wird in der Psychiatrie nicht einheitlich verwendet. Eine ausschließliche Verwendung von Krisenkonzepten und -theorien bei Menschen ohne psychiatrische Diagnosen oder nur leichten psychischen Störungen wirkt allerdings stigmatisierend und steht dem Recovery-Gedanken entgegen. Angesichts der fraglichen Validität psychiatrischer Diagnosekonstrukte wird in diesem Artikel geprüft, ob eine psychiatrische Akutbehandlung auch schwerer psychischer Erkrankungen mit einem Krisenkonzept möglich ist, und welche Auswirkungen dies auf die Behandlungspraxis hätte. Das Beispiel der Verwendung von Krisenkonzepten beim Home-Treatment zeigt ihre grundsätzliche Anwendbarkeit in der Behandlung akuter Krankheitsepisoden.
Subject
Family Practice,Clinical Neurology
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