Affiliation:
1. Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main
Abstract
ZusammenfassungDie Dual-Energy-CT wurde 2005 in den klinischen Alltag integriert und führte erstmalig
durch die Zwei- und Mehrmaterialdifferenzierungen zu neuen Anwendungen in der bildgebenden
Diagnostik der Wirbelsäule, z.B. die Messung der Knochenmineraldichte, die Darstellung des
Knochenmark- und Weichteilödems oder die Darstellung von Bandscheibenextrusionen. Die
Berechnung virtuell monoenergetischer Bilder (VMI) aus Dual-Energy-CT-Daten ermöglicht die
Bildrekonstruktion auf verschiedenen keV-Niveaus. Niedrigenergetische VMI Rekonstruktionen im
Dual-Energy-CT können die Kontrastauflösung erhöhen, führen jedoch zu erhöhtem Bildrauschen.
Diese gesteigerte Kontrastauflösung ermöglicht z.B. eine verbesserte Darstellung von
Weichteiltumoren, die in den Spinalkanal infiltrieren. Hochenergetische VMI Rekonstruktionen
im Dual-Energy-CT werden verwendet, um Strahlaufhärtungsartefakte, z.B. bei spinaler Fusion,
zu minimieren. Iterative Bildnachverarbeitungsalgorithmen reduzieren das Bildrauschen. Die
photonenzählende CT wurde 2021 auf den Markt gebracht und bietet zahlreiche Vorteile gegenüber
früheren Generationen, darunter eine verbesserte räumliche Auflösung, eine reduzierte
Strahlendosis und die Fähigkeit, Multi-Energy-Datensätze auf verschiedenen keV-Niveaus mit
einer einzigen Röntgenröhre zu erfassen. KI-Anwendungen können Radiologen bei der
Lokalisierung und Identifikation von Wirbelkörpern, der Erkennung von Wirbelkörperfrakturen
sowie dem Auffinden von Malignom-suspekten Knochenläsionen unterstützen.