Zustandekommen von ambulanter Psychotherapie vor und nach der Psychotherapiestrukturreform von 2017 – Daten aus Praxen mit und ohne psychoonkologischem Schwerpunkt

Author:

Engesser Deborah1,Maier Lena1,Mittag Martina2,Lang Klaus3,Nagel-Brotzler Almut4,Wirp Bernhild5,Kobes Jörg6,Singer Susanne1

Affiliation:

1. Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik | Abteilung Epidemiologie und Versorgungsforschung, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Germany

2. Psychotherapeutische Praxis, Stuttgart, Germany

3. Psychotherapeutische Praxis, München, Germany

4. Psychotherapeutische Praxis, Bretten, Germany

5. Psychotherapeutische Praxis, Braunschweig, Germany

6. Psychotherapeutische Praxis, Jena, Germany

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Die Psychotherapiestrukturreform im Jahr 2017 bedingte einige Änderungen in der Arbeit niedergelassener Psychotherapeut*innen. Wir untersuchten, ob nach der Reform auf ein Erstgespräch häufiger eine Psychotherapie folgte als vor der Reform. Methoden Im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie untersuchten wir anhand von Aktenanalysen in psychotherapeutischen Praxen, wie häufig nach einem Erstgespräch eine psychotherapeutische Behandlung begonnen wurde. Verglichen wurde der Zeitraum drei Jahre vor und nach der Reform. Ein möglicher Zusammenhang zwischen der Reform und dem Zustandekommen einer Psychotherapie wurde mittels logistischer Regression analysiert. Ergebnisse Insgesamt 1548 Akten aus 9 Praxen konnten ausgewertet werden, davon 755 vor und 793 nach der Reform. Vor der Reform erhielten 40% (n=303) der Patient*innen, die ein Erstgespräch in den Praxen geführt hatten, anschließend eine Richtlinientherapie. Nach der Reform folgte auf 46% (n=360) der Erstgespräche eine psychotherapeutische Behandlung (Richtlinientherapie oder Akutbehandlung). Die logistische Regression ergab eine um 36% erhöhte Wahrscheinlichkeit, nach der Reform eine Behandlung zu erhalten im Vergleich zu vor der Reform (Odds Ratio 1,36 nach vs. vor Reform, 95% Konfidenzintervall 1,09 – 1,68). Schlussfolgerung Unsere Studienergebnisse legen nahe, dass Patient*innen nach der Reform höhere Chancen auf eine weiterführende Behandlung nach einem Erstgespräch haben als vor der Reform. Ob in den Praxen absolut mehr Behandlungen durchgeführt wurden, lässt sich aus unseren Daten nicht schließen.

Funder

Die Studie wurde gefördert durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

Reference13 articles.

1. Die Versorgungssituation seit der Reform der Psychotherapie- Richtlinie 2017. Ergebnisse der DPtV-Onlineumfragen 2017 und 2018 zu Wartezeiten;C Rabe-Menssen;Psychotherapie Aktuell,2019

2. Beurteilung und Nutzung der 2016 reformierten Psychotherapierichtlinie;P Bangeow;Psychiatr Prax,2020

3. Nach der Strukturreform der ambulanten Psychotherapie zeigen sich vor allem in jüngeren Altersgruppen Effekte;D Müller;Gesundheitswesen,2021

4. Ergebnisse der DPtV-Online-Umfrage – Ist-Zustand vor der Richtlinien-Reform: Erhebliche regionale Unterschiede in der Wartezeit auf Psychotherapie;C Rabe-Menssen;Psychotherapie Aktuell,2017

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