Affiliation:
1. LABOKLIN GmbH & CO. KG, Labor für Klinische Diagnostik
2. Klinik für Interne Medizin Kleintiere, Department für Kleintiere und Pferde der Veterinärmedizinischen Universität Wien
3. Dr. R. Wagner GMBH, Raabs/Thaya, Niederösterreich
Abstract
Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel Kreuzreagierende Kohlenhydrat-Seitenketten (cross-reactive carbohydrate determinants, CCD) führen bei In-vitro-Allergietests zum Nachweis von IgE gegen saisonale Allergene zu polypositiven Ergebnissen. Falsch-positive/klinisch irrelevante Resultate aufgrund der Bindung von Immunglobulin IgE an CCD (Anti-CCD-IgE) wurden bei Pollenallergenen identifiziert. Bisher fehlten Studien über das Phänomen bei Katzen. Das Ziel dieser Studie war, die Prävalenz der Polysensibilisierung in Serumproben und die Auswirkung eines CCD-Inhibitors/Blockers bei multipositiven, saisonalen Allergietestergebnissen bei Katzen zu evaluieren.
Material und Methoden Insgesamt wurden 472 Katzenseren berücksichtigt, die für einen Allergietest zum Nachweis von IgE gegen saisonale Allergene (ELISA basierend auf der Fc-Epsilon-Rezeptor-Technologie) von Juli 2017 bis Juni 2018 eingeschickt wurden. Die Proben wurden in die polypositive Gruppe A und die nicht polypositive Gruppe B eingeteilt. Seren der Gruppe A wurden nach Zugabe eines modifizierten Glykoprotein-Pflanzenextrakts (Blocker) erneut getestet. Um die Auswirkung des Blockers auf jedes Allergen zu bestimmen, wurden die Ergebnisse bei 48 zufällig ausgewählten Proben vor und nach dem Blocken analysiert.
Ergebnisse Die Polysensibilisierung wurde bei 137 (29 %) Serumproben ohne Abhängigkeit von den Jahreszeiten festgestellt. Durch das Blocken wurde die Bindung von Anti-CCD-IgE an Allergenen eliminiert und das Testergebnis entweder negativ (49 %) oder um 1–4 Reaktionsklassen erniedrigt (41 %), was die zusätzliche Präsenz von klinisch relevanten allergenspezifischen IgE anzeigt. Der Anteil an negativen Testreaktionen nach dem Blocken war beim 6-Gräser-Mix (31 %), Roggen (23 %) und Sauerampfer (25 %) viel geringer im Vergleich zu Weide und Birke-Hasel (67 %), Brennnessel und Beifuß-Ragweed (65 %) sowie Spitzwegerich (54 %).
Schlussfolgerung und klinische Relevanz Für eine verbesserte Qualität des In-vitro-Allergietests auf IgE gegen saisonale Allergene sollte das Blocken bei multipositiven Ergebnissen angewendet werden, um zu vermeiden, dass bei der allergenspezifischen Immuntherapie (ASIT) klinisch nicht relevante Allergene zum Einsatz kommen.
Cited by
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