Affiliation:
1. Medizinische Klinik IV/Geriatrie, Klinikum Braunschweig
2. Klinik für Neurologie, Kliniken Maria Hilf, Krankenhaus St. Franziskus, Mönchengladbach
Abstract
ZusammenfassungAutonome Störungen sind insbesondere bei neurologischen, internistischen, urologischen und pädiatrischen Patienten häufig. Erkrankungen des autonomen Nervensystems können im peripheren oder zentralen Nervensystem primär (z. B. Primär autonomes Versagen) oder sekundär im Rahmen einer systemischen Erkrankung (z. B. Diabetes mellitus, Morbus Parkinson) entstehen. Die häufigsten autonomen Störungen sind Kreislaufregulationsstörungen und stehen oft im Mittelpunkt der Diagnostik. Diese betreffen primär oder in ihren Auswirkungen fast alle medizinischen Disziplinen. Im neurologischen Krankheitsspektrum stehen insbesondere die Parkinsonsyndrome, die Multisystematrophie und die Small fibre Neuropathien im Focus der Aufmerksamkeit hinsichtlich der Veränderungen der Kreislaufregulation mit orthostatischer Hypotonie oder dem zusätzlichen Vorkommen einer Liegendhypertonie. Sorgfältige Anamnese und apparative Diagnostik sind neben der klinischen Untersuchung unabdingbar. Die weiterführende Diagnostik umfasst neben bedside tests wie den Schellong-Test verschiedene standardisierte Untersuchungsmethoden im autonomen Funktionslabor wie die Kipptischuntersuchung oder die Analyse der Herzfrequenzvariabilität. Die hohe Variabilität des autonomen Nervensystems aber auch der angewandten diagnostischen Methoden und Messplätze macht eine Standardisierung dieser Techniken notwendig. Hierfür stellen Leitlinien, Konsensusempfehlungen, SOPs usw. eine besondere Hilfe dar. In der Therapie werden bei hypotonen Kreislaufregulationsstörungen neben physikalischen Maßnahmen verschiedene Pharmaka erfolgreich eingesetzt, die jedoch nur unzureichend erstattungsfähig sind.
Subject
Physiology (medical),Neurology (clinical)