Validierung eines 4-Item-Fragebogens zum familiären und hereditären Darmkrebsrisiko in der Hausarztpraxis

Author:

Koné I.1,Siebenhofer A.12,Hartig J.3,Plath J.145

Affiliation:

1. Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität, Frankfurt a.M.

2. Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria

3. Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung, Abteilung für Bildungsqualität und Evaluation, Frankfurt a. M.

4. Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, Deutschland

5. Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Heidelberg, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie: Zur Identifikation eines familiären oder hereditären Darmkrebsrisikos wurde vom „Netzwerk gegen Darmkrebs e. V.“ ein 4-Item-Fragebogen entwickelt. Ziel dieser Studie war die Überprüfung der Validität beim Einsatz bei 40- bis 54-jährigen Personen im hausärztlichen Setting. Methodik: In vier hausärztlichen Praxen des „Forschungsnetzwerks Allgemeinmedizin Frankfurt“ wurden mittels Praxissoftware 100 Indexpatienten ausgewählt, bei denen alle Angehörigen ersten Grades in der Praxis bekannt waren. Es wurden Stammbäume erstellt, die einen Abgleich mit den vier Items des Fragebogens vom „Netzwerk gegen Darmkrebs e. V.“ ermöglichten. Daran anschließend wurden die Indexpatienten durch die medizinischen Fachangestellten anhand des 4-Item-Fragebogens befragt. Die Übereinstimmung zwischen den Antworten der Patienten und den Angaben der Hausärzte wurde anhand von Cohens Kappa-Koeffizient ermittelt. Ergebnisse: Zur Frage zum Vorkommen von Kolorektalen Karzinomen bei Angehörigen ersten Grades (Frage 1) fand sich eine fast vollkommene Übereinstimmung der Antworten mit Kappa-Koeffizient 0,82 (KI:0,58–1,10). Die Frage nach einem Kolorektalen Karzinom bei einem Angehörigen vor dem Alter von 50 Jahren (Frage 2) wurde von den Hausärzten für keinen Patienten positiv beantwortet, von einem Patienten hingegen bejaht. Eine Interpretation der Übereinstimmung anhand des Kappa-Koeffizienten erschien hier nicht sinnvoll. Die Frage nach kolorektalen Polypen vor dem Alter von 50 Jahren (Frage 3) konnte von den Hausärzten aufgrund fehlender Befunde in der Regel nicht beantwortet werden. Ebenso war eine Erhebung der Tumorerkrankungen für Angehörige zweiten Grades auf Grundlage der Praxisdokumentation nicht möglich (Frage 4). Insgesamt 18,8% der Patienten (15/80) bejahte eine oder mehrere Fragen, die auf ein erbliches Darmkrebsrisiko hinweisen können. Schlussfolgerung: Die Frage nach einem Angehörigen ersten Grades mit Darmkrebs (Frage 1) eignet sich gut zur Identifikation von 40- bis 54-jährigen Hausarztpatienten mit familiärem Darmkrebsrisiko. Die Fragen 2 bis 4 des Fragebogens des „Netzwerk gegen Darmkrebs e. V.“ konnten mit der von uns gewählten Methodik nicht validiert werden. Die valide Beantwortung von Frage eins durch 40- bis 54-Jährige ermöglicht diesbezüglich allerdings eine Vorselektion. In dieser Gruppe kann dann eine weiterführende Anamnese erfolgen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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