Tabakkonsum und Inanspruchnahme medizinischer Leistungen im Jugendalter – Eine Analyse der KIGGS Daten

Author:

Fassmer A.1,Luque Ramos A.2,Boiselle C.3,Dreger S.4,Helmer S.4,Zeeb H.45

Affiliation:

1. Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS GmbH, Klinische Epidemiologie, Bremen

2. Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften, Abteilung für Versorgungsforschung, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg

3. Fachbereich 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Universität Bremen, Bremen

4. Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS GmbH, Prävention und Evaluation, Bremen

5. Wissenschaftsschwerpunkt Gesundheitswissenschaften, Universität Bremen

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie: In Deutschland ist nur wenig darüber bekannt, ob sich der Tabakkonsum von Jugendlichen auf ihr Inanspruchnahmeverhalten von Gesundheitsleistungen auswirkt. Die vorliegende Studie soll daher Frühfolgen des jugendlichen Rauchens identifizieren. Methodik: Wir führten eine Re-Analyse von Querschnittsdaten der Basisbefragung (2003–2006) der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) durch. Um die Assoziation zwischen aktuellem Rauchstatus und der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen in den 12 Monaten vor der Befragung zu untersuchen, wurden Prävalenzen ausgewählter Erkrankungen stratifiziert nach Rauchstatus ausgewertet. Daneben wurde sowohl der Anteil von Jugendlichen mit mindestens einem ambulanten Arztkontakt als auch die Gesamtzahl der Arztbesuche ermittelt. Für den stationären Bereich wurden Informationen zu den im Krankenhaus verbrachten Nächten analysiert. Ein logistisches Regressionsmodell wurde genutzt, um die Assoziation zwischen dem Rauchverhalten und der Inanspruchnahme ambulanter medizinischer Leistungen adjustiert nach Alter, Geschlecht, Sozialstatus, Migrationshintergrund und Komorbidität zu bestimmen. Ergebnisse: 3 679 Jugendliche mit Angaben zum Rauchstatus zwischen 14 und 17 Jahren konnten in die Studie aufgenommen werden, von denen 49,1% weiblich waren und 31,7% aktuell rauchten. Die Prävalenz von Blasenentzündungen (+87,0%) und Bronchitis (+50,0%) war bei den rauchenden Jugendlichen deutlich erhöht. Im hausärztlichen Bereich war die Zahl von Jugendlichen, die einen Arzt in Anspruch nahmen, bei den Rauchern um 30,8% erhöht. Im fachärztlichen Bereich wurden erhöhte Kontaktzahlen nur bei Psychiatern (+171,4%) und Psychologen (+94,4%) gefunden. Im stationären Bereich zeigte sich, dass rauchende Jugendliche häufiger einen Krankenhausaufenthalt berichteten (+26,5%) und dieser mit einer längeren Verweildauer verbunden war (+19,7%). Es zeigte sich eine statistisch signifikante Assoziation zwischen aktuellem Tabakkonsum und einer erhöhten Häufigkeit der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen in den vergangenen 12 Monaten (OR=1,20; 95%-KI: 1,02–1,40). Schlussfolgerung: Tabakkonsum bei Jugendlichen geht mit einer erhöhten Prävalenz bestimmter Erkrankungen sowie einer erhöhten Inanspruchnahme medizinischer Leistungen einher. Ob der Tabakkonsum kausal ist, bleibt fraglich. Die im Rahmen von KiGGS laufende Kohortenstudie wird weiteren Aufschluss über die Art des Zusammenhangs geben können.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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