Affiliation:
1. Referat I A, Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Berlin, Berlin
2. Senator, Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Berlin, Berlin
Abstract
ZusammenfassungZiel der Studie war es herauszufinden, wie, und wenn ja, in welchem Maße sich die deutschen Bundesländer in ihrer gesundheitlichen und sozialen Struktur unterscheiden. Der Status quo der gesundheits- und sozialwissenschaftlichen Forschung besteht hier aktuell entweder in national oder in sehr kleinräumig angelegten Ansätzen. Allerdings erscheint es hier – sowohl aus gesundheitswissenschaftlicher als auch aus -politischer Sicht – sinnvoll, zusätzlich zur Meta- und Mikroebene auch die Mesoebene einer differenzierteren Analyse zu unterziehen. Auf diese Weise wird dem spezifischen Informationsbedarf aller vorhandenen Politik- und Planungsebenen bei weiterführenden, versorgungsstrukturellen Fragestellungen umfassend Rechnung getragen. Die für die Analyse verwendete Methodik basiert dabei auf den seit nunmehr 25 Jahren in Berlin etablierten sowie auch international praktizierten Public Health basierten Methoden der Gesundheits- und Sozialberichterstattung. Es erfolgte hierzu eine Sozialraumanalyse unter Verwendung von 53 Indikatoren der amtlichen Statistik, welche entsprechend international anerkannter Kernbereiche der gesundheitswissenschaftlichen und sozialindikativen Planung selektiert wurden. Dabei zeigt sich, dass die gesundheits- und sozialstrukturelle Lage der Bundesländer anhand von 3, auf Basis einer Faktorenanalyse extrahierten, Indizes umfassend beschrieben werden kann. Dabei erklären diese 3 Faktoren insgesamt rund 80% der Gesamtvarianz, wobei rund 38% auf den ersten, gut 31% auf den zweiten sowie knapp 11% auf den dritten Faktor (Index) entfallen. Eine Prüfung der Ergebnisse mittels hierarchischer sowie K-Means Clusteranalyse bestätigt die zutage geförderten Erkenntnisse. Insgesamt divergieren die Bundesländer im Verhältnis zueinander teils stark in ihrer gesundheitlichen und sozialen Lage. Zudem sind dabei mindestens 4, eher jedoch 8 Subregionen zu unterscheiden. Dabei zeigt sich auch, dass die oftmals im Fokus stehende Ost-Westdiskrepanz kein hinreichend differenziertes Bild der Gesamtsituation darstellt. Vielmehr zeigen sind zudem – neben klaren Stadtstaaten-Flächenland Aspekten – auch verschiedene Varianten deutlicher Süd-Nord Gefälle.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health