Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, TU Dresden
Abstract
ZusammenfassungChoroidale Neovaskularisationsmembranen (CNV) im Rahmen einer neovaskulären altersassoziierten Makuladegeneration (nAMD) können in Typ-1- (okkulte) und Typ-2- (klassische) Membranen unterteilt werden. Hiervon abzugrenzen sind, wegen ihrer differierenden Morphologie und des teils schlechteren Ansprechens, neovaskuläre „Sonderformen“ wie retinale angiomatöse Proliferationen (RAP) oder die polypoidalen choroidalen Vaskulopathien (PCV). Klinisch hinweisend sind chorioretinale Anastomosen, kräftige Exsudationen mit – für die PCV – serosanguinösen Pigmentepithelabhebungen (PED) und typischen orangerotfarbenen Läsionen im papillomakulären Bündel. Die Indocyaningrünangiografie (ICGA) stellt den diagnostischen Goldstandard für die PCV dar und liefert wichtige Informationen auch bei den RAP. Die Polypen der PCV stellen sich hier frühzeitig als fokale Hyperfluoreszenz mit z. T. pulsierender Füllung dar, häufig in Verbindung mit einem anormalen choroidalen Netzwerk. Über Arealen mit einer PED können bei RAP retinoretinale Anastomosen gut identifiziert werden. Die Befunde der optischen Kohärenztomografie (OCT) ergänzen die Diagnostik. Ein möglichst frühzeitiger und konsequenter Therapieansatz mit intravitrealer Anti-VEGF-Gabe ist bei RAP für die Visusprognose entscheidend. PCV können eine spontane Regression zeigen. Besteht Therapiebedarf, sprechen die Polypen besser auf eine photodynamische Therapie (PDT) an. Bei assoziierter CNV ist die Kombination aus PDT und intravitrealer Anti-VEGF-Gabe sinnvoll. Trotz initialem Anstieg kann im Langzeitverlauf der Visus zumeist „nur“ stabilisiert werden. Bei idiopathischen wie sekundären CNV-Membranen (Myopia magna, postentzündlich, posttraumatisch oder im Rahmen hereditärer Bindegewebserkrankungen) handelt es sich zumeist um kleine (klassische) Typ-2-Membranen. Sie stellen streng genommen keine direkten Sonderformen dar. Durch ein meist jüngeres Patientenalter, eine kürzere Erkrankungsdauer, eine begrenzte Regenerationsfähigkeit des retinalen Pigmentepithels (RPE) können sie sich jedoch günstig von der nAMD unterscheiden, mit rascher Inaktivierung sowie einem insgesamt geringeren Anti-VEGF-Injektionsbedarf. Eine Sonderstellung innerhalb dieser Gruppe nimmt die CNV bei Angioid Streaks ein. Diese ist leider durch einen rezidivierenden, langwierigen und letztlich zumeist frustranen Verlauf gekennzeichnet.
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