Affiliation:
1. Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg, Hamburg
2. Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Periprothetische Infektionen sind gefürchtete Komplikationen sowohl der ästhetischen, als auch der rekonstruktiven Brustchirurgie. Ziel dieser Arbeit ist die Aufarbeitung der in einem Referenzzentrum für primäre und sekundäre Brustchirurgie behandelten Implantatlagerinfektionen, um eine Empfehlung zur prophylaktischen, aber auch therapeutischen antibiotischen Therapie aussprechen zu können.
Patienten und Methoden Für den Zeitraum vom 01.01.2012 bis 31.12.2015 wurden retrospektiv alle Patientinnen erfasst, bei denen ein Wechsel oder die Entfernung von Brustimplantaten erfolgt war. Anhand der Patientenakten wurden die OP-Indikationen herausgearbeitet und speziell auf Infektzeichen und Angaben zu Kapselfibrosen analysiert. Zudem wurden alle mikrobiologischen Untersuchungen dieser Eingriffe erfasst und ausgewertet.
Ergebnisse In unserer Klinik wurden im betrachteten Zeitraum 468 Implantatwechsel bzw. -explantationen bei 360 Patientinnen durchgeführt. Bei insgesamt 169 Patientinnen wurden mikrobiologische Abstrichuntersuchungen aus 245 Implantatlagern durchgeführt. Aus 23 Implantatlagern (21 Patientinnen) erfolgte ein Erregernachweis. Bei 6 weiteren Implantaten (4 Patientinnen) lagen Zeichen eines periprothetischen Infektes vor, ohne dass jedoch ein Keimnachweis gelang. In den meisten Fällen ergab die fortgeschrittene Kapselfibrose die Indikation zum Implantatwechsel. In 17 Abstrichen erfolgte ein Keimnachweis trotz fehlendem klinischen Infektverdacht. Als Erreger wurden in 17 Fällen koagulasenegative Staphylokokken, in 4 Staphylococcus aureus, und jeweils in einem Fall E. coli, Morganella morganii und Proprionibacterium acnes nachgewiesen (eine Doppelinfektion). Alle Erreger waren gegenüber Piperacillin/Tazobactam und Vancomycin sensibel, gegenüber Cefuroxim und Amoxycillin/Clavulansäure lagen jeweils eine, gegenüber Gentamycin, Ciprofloxacin und Clindamycin je 2 Resistenzen vor.
Schlussfolgerung In der Mehrzahl der Fälle ergab sich ein Keimnachweis als Zufallsbefund, während die Kapselfibrose klinisch führend war. Erreger und Resistenzlage unterschieden sich von der Mehrzahl internationaler Publikationen. Cefuroxim und Amoxycillin/Clavulansäure haben sich mit jeweils einer Resistenz als Antibiotika zur empirischen Infektprophylaxe und -therapie bewährt. Als Reserveantibiotikum, insbesondere bei fulminanten Infekten, bietet sich unter anderem Piperacillin/Tazobactam an.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery
Cited by
4 articles.
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