Affiliation:
1. Augenklinik, Klinikum Karlsruhe
Abstract
ZusammenfassungDie intraoperative optische Kohärenztomografie (iOCT) stellt einen weiteren, erheblichen Entwicklungsschritt in der ophthalmologischen Bildgebung dar – erstmals sind nun hochaufgelöste OCT-Darstellungen nicht nur prä- und postoperativ, sondern auch intraoperativ verfügbar. In den letzten Jahren wurden intraoperative OCT-Technologien intensiv erforscht und von ersten, handgehaltenen, über auf das Mikroskop aufmontierten Systemen bis hin zu vollständig in das Operationsmikroskop integrierten Systemen weiterentwickelt. Diese liefern uns während eines chirurgischen Eingriffs bei quasi unverändertem Arbeitsumfeld in Echtzeit 3-dimensionale OCT-Bilder und bieten uns so zusätzlich zur Mikroskopansicht weitere Informationen, wie z. B. zu Mikrostrukturen der Netzhaut oder der Kornea, die die Operationsstrategie bei Vorder- und Hinterabschnittseingriffen beeinflussen können. Wie jede neue Technologie weist auch die iOCT derzeit noch einige Limitationen auf, wie z. B. durch die Instrumente hervorgerufene Abschattungen des darunterliegenden Gewebes oder fehlende Tracking-Systeme. Daher ist zum derzeitigen Stand der Technologie noch etwas Geschick erforderlich, um chirurgische Manöver mit der iOCT in Echtzeit nachzuverfolgen. Dies wird durch zukünftige Weiterentwicklungen sicherlich behoben werden. Auch wenn die iOCT nicht für alle Prozeduren erforderlich ist, so kann es doch bei vielen chirurgischen Eingriffen am Vorder- bzw. Hinterabschnitt schon heute zu mehr Sicherheit und Kontrolle beitragen, wie zahlreiche Studien und Fallserien zeigen. Insbesondere bei der Entfernung vitreomakulärer Traktionen oder epiretinaler Membranen (ERM-Peeling) wie auch bei der Operation von Makulaforamina bietet die iOCT den Chirurgen eine deutliche Unterstützung, indem sie zur besseren Visualisierung transparenter Strukturen beiträgt, eine direkte Erfolgskontrolle ermöglicht und in bestimmten Fällen den Einsatz von Farbstoffen überflüssig macht. Auch bei lamellären hornhautchirurgischen Eingriffen sowie in der Glaukomchirurgie kann die iOCT zu mehr Kontrolle und Präzision beitragen. Zudem können mithilfe der iOCT neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu verschiedenen Pathologien gewonnen, Auswirkungen chirurgischer Manöver auf die okuläre Strukturen besser evaluiert und somit chirurgische Manöver langfristig optimiert werden. Zur besseren Beurteilung des Nutzens der iOCT für verschiedene chirurgische Prozeduren werden zukünftig weitere prospektive Studien erforderlich sein.
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