Affiliation:
1. Klinik für Geburtshilfe, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Schweiz
Abstract
Zusammenfassung
Einführung Ein Großteil aller Geburten geht mit irgendeiner Form von Geburtsverletzung einher. Dies kann enorme physische wie auch psychische Auswirkungen auf die betroffenen Frauen haben. Die Bemühungen von Geburtshelfern und Hebammen zielen daher darauf ab, Geburtsverletzungen weitestgehend zu reduzieren. Hierzu haben wir die Assoziation zwischen der Einführung verschiedener geburtshilflicher Observationsmaßnahmen in der Gebärabteilung und der Inzidenz und Lokalisation der verschiedenen Arten von Geburtsverletzungen untersucht.
Material und Methode In einer retrospektiven Datenanalyse evaluierten wir nullipare und multipare Frauen mit Einlingsschwangerschaften in Schädellage, die in unserem Universitätsspital zwischen Oktober 2014 und September 2015 vaginal ein Kind zur Welt brachten. Wir untersuchten 3 unterschiedliche Zeitintervalle zu je 4 Monaten (T1=4 Monate vor Einführung der Observationsmaßnahmen, T2=0–4 Monate danach und T3=5–8 Monate danach). Zielparameter waren die Inzidenz und Verteilung der verschiedenen Typen der Geburtsverletzungen während der 3 unterschiedlichen Zeiträume.
Resultate Die Inzidenz aller Arten von Geburtsverletzungen sank nicht signifikant von 95,52% bei Nulliparen und 68,53% bei Multiparen während T1 auf 89,92% und 62,27% während T3, v. a. in Form eines Rückgangs an perinealen und vulvären/labialen Verletzungen hin zu einem Anstieg an vaginalen Verletzungen. Die Rate an Episiotomien und höhergradigen Dammrissen blieb zwischen den Zeitintervallen hierbei jedoch stabil (Nullipare 33 und 3%, Multipare 10 und 0,4%)
Schlussfolgerung Die Inzidenz von Geburtsverletzungen ist gesamthaft hoch, wobei Verletzungen hauptsächlich in Form von Dammrissen ersten und zweiten Grades sowie als Vaginal- und Labienrisse auftreten. Die Einführung verschiedener geburtshilflicher Observationsmaßnahmen in der Gebärabteilung ist mit einer Veränderung in der Inzidenz von Geburtsverletzungen und mit einer Verlagerung derselben von extern nach intern vergesellschaftet, wahrscheinlich bedingt durch ein bedachteres Handeln des geburtshilflichen Personals. Die Einführung solcher Observationsmaßnahmen könnte daher eine Verbesserung geburtshilflichen Handelns bringen, wovon Frauen unter der Geburt profitieren könnten. Nichts desto trotz darf der alleinige Effekt, den eine Beobachtung und Überwachung während des Verlaufs von Observationsstudien bringt, nicht außer Acht gelassen werden.
Subject
Maternity and Midwifery,Obstetrics and Gynecology,Pediatrics, Perinatology and Child Health
Cited by
6 articles.
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