Affiliation:
1. Klinik für Schweine der Ludwig-Maximilians-Universität
München
2. Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer
Nordrhein-Westfalen, Bad Sassendorf
3. Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse Bad
Sassendorf
Abstract
Zusammenfassung
Ziel Beurteilung der Wirksamkeit der Lokalanästhesie (LA) durch skrotale
kombiniert mit inguinaler Applikation von Procain 2 %, von Lidocain 5 % und
durch intratestikuläre Applikation von Lidocain 1 % bei der Saugferkelkastration
anhand der Parameter Adrenalin (A), Noradrenalin (NA) sowie Abwehrbewegungen und
koordinierter Bewegungsabläufe der Tiere.
Material und Methoden In 2 Teilversuchen (TV) wurden 232 männliche
Saugferkel (3.–6. Lebenstag) in Versuchsgruppen eingeteilt. In Gruppe L5 wurde
Lidocain 5 % und in Gruppe P2 Procain 2 % inguinal und skrotal verabreicht. In
den Gruppen H (nur Handling) und K (Kastration ohne LA) wurden die Ferkel wie
bei diesen Injektionen fixiert. In Gruppe L1 erfolgte eine intratestikuläre
Injektion von Lidocain 1 %. 30 Minuten später wurden die Tiere kastriert bzw.
wie für die Kastration fixiert (Gruppe H). In TV1 (n = 112) wurde das
Abwehrverhalten während Injektion und Kastration mittels Score beurteilt und
direkt nach der Kastration Blutproben zur Bestimmung der A- und NA-Konzentration
entnommen. In TV2 (n = 120) absolvierten alle Tiere einen Hürdenlauf, um die
individuelle Schmerzbelastung zu dokumentieren.
Ergebnisse Beim Handling bzw. während der Injektion wiesen Ferkel der
Gruppen H bzw. L1 geringere Abwehrbewegungen auf als Ferkel der übrigen Gruppen
(p ≤ 0,05). In Gruppe P2 traten nach Injektion mehr Laufauffälligkeiten auf (p ≤
0,05) und in dieser Gruppe verlängerte sich die für den Hürdenlauf benötigte
Zeit um > 50 %. Während der Samenstrangdurchtrennung wurden bei allen Gruppen
die Abwehrbewegungen am höchsten bewertet, Gruppe K wies den höchstmöglichen
Abwehrscore auf und unterschied sich, ebenso wie während der Hautschnitte, von
den übrigen Gruppen (p ≤ 0,05). Sowohl die A- als auch NA-Konzentration stieg in
allen Gruppen nach Kastration an (p ≤ 0,05), wobei dieser Anstieg in Gruppe P2
(NA, A) und K (A) höher ausfiel als in den übrigen Gruppen (p ≤ 0,05).
Schlussfolgerung Keine der angewendeten Methoden bewirkte eine
vollständigen Schmerzausschaltung während der Kastration. Die Injektion von
Procain 2 % führte gemessen an Verhaltensbeobachtungen insgesamt zu einer
höheren Belastung, in beiden Lidocaingruppen (L1, L5) traten nach Kastration
tendenziell geringere Schmerzreaktionen auf. Diese Ergebnisse schaffen eine
Grundlage für weitere Untersuchungen und können Ansätze bieten, um
Lokalanästhetika mit höherer analgetischer Potenz und längerer Wirksamkeit in
entsprechender Dosierung auf geeignete Weise zu applizieren.
Subject
General Veterinary,Food Animals
Cited by
9 articles.
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