Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Medizin: vom großen Wunsch und wenig Berücksichtigung

Author:

Sorg Heiko12ORCID,Bagheri Mahsa3,Ehlers Jan11,Hauser Jörg4,Tilkorn Daniel Johannes4,Leifeld Irini Helena5,Fuchs PaulChristian3,Sorg Christian Günter Georg6

Affiliation:

1. Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Fakultät für Gesundheit, Universität Witten/Herdecke, Witten

2. Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Marien Hospital Witten, Witten

3. Klinik für Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Universität Witten/Herdecke Klinikum Köln Merheim, Köln

4. Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Alfried-Krupp-Krankenhaus, Essen

5. Klinik für Plastisch-rekonstruktive, Ästhetische und Handchirurgie, Klinikum Kassel, Kassel

6. Lehrstuhl für Management und Innovation im Gesundheitswesen, Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft, Universität Witten/Herdecke, Witten

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Familienleben und die Berufsausübung sind für junge Ärztinnen und Ärzte hohe Güter. Entsprechend ist eine gute Vereinbarkeit beider Lebensbereiche wichtig. Trotz seit Jahren gegebener politischer Rahmenbedingungen und gesetzlicher Ansprüche, scheint die Umsetzung gerade in der Medizin nicht einfach zu sein und mit großen Vorbehalten und Problemen der Beteiligten verbunden. Methodik Mittels einer Online-Befragung wurde der medizinische Mittelbau aus universitären und peripheren Krankenhäusern zu Themen rund um Familie, Kinder und berufsbiographischen sowie karriererelevanten Themen befragt und anschließend genderspezifisch analysiert. Ergebnisse Die Studienteilnehmenden waren zu 65,1% verheiratet und hatten bereits Kinder bzw. äußerten einen Kinderwunsch (86,0%). Die meisten waren in Vollzeit (80,8%) beschäftigt. Der überwiegende Anteil der Teilzeitbeschäftigten war weiblich (87,4%). Bei 34,6% lag eine zeitliche Unterbrechung von 18,5±21,3 Monate in der Karriere vor, welche zu 87,8% aufgrund von Schwangerschaft oder Kindern genommen wurden. Ärztinnen nehmen im Allgemeinen deutlich mehr Elternzeit in Anspruch als Ärzte (6–12 Monate: Frauen 62,2%; Männer 22,4%; 12 Monate und mehr: Frauen 25,2%; Männer 6,6%). Die Familienplanung wird durch Vorgesetzte nur wenig unterstützt (21,2% viel bis sehr viel Unterstützung) und 45,6% geben an, Probleme mit deren Rückkehr in den Beruf bzw. dem beruflichen Weiterkommen erlebt zu haben. Bei knapp 60% der Teilnehmenden bestehen im eigenen Krankenhaus keine spezifischen Arbeitszeitmodelle für Mitarbeitende mit betreuungspflichtigen Kindern. Schlussfolgerung Für die Umsetzung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Ärztinnen und Ärzten sind in erster Linie Änderungen auf Seiten des Unternehmens notwendig. Zusätzlich müssen die jeweiligen Vorgesetzten umdenken, um eine Parallelisierung dieser beiden Lebensbereiche ihrer Mitarbeitenden zu ermöglichen. Jedoch müssen auch die jungen Ärztinnen und Ärzte ihre Sicht auf dieses Thema überdenken. Nur die reine Forderung zur Veränderung arbeitsrechtlicher Umstände bei Fortführung traditioneller Familienkonstellationen zu Hause, scheint diesem Thema in der heutigen Zeit nicht mehr gerecht zu werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

Reference22 articles.

1. Was der Ärztenachwuchs erwartet. Ergebnisse einer Befragung zur Arbeitgeberwahl unter Studierenden der Humanmedizin;C Zippel;Das Krankenhaus,2012

2. Arbeitsplatz Krankenhaus. Vier Generationen unter einem Dach;C Schmidt;Dtsch Arztebl,2013

3. Generation Y: recruitment, retention and development;CE Schmidt;Anaesthesist,2011

4. Karriereförderliche und karrierehinderliche Erfahrungen in der Weiterbildungszeit junger Ärztinnen und Ärzte;B Buddeberg-Fischer;DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift,2009

5. The impact of gender and parenthood on physicians’ careers--professional and personal situation seven years after graduation;B Buddeberg-Fischer;BMC Health Serv Res,2010

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