Affiliation:
1. Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie Marienhaus
Klinikum Mainz, Mainz, Germany
Abstract
ZusammenfassungDie orthopädisch – chirurgische Behandlung von Patienten mit
einem Morbus Paget stellt eine Herausforderung dar.In der modernen orthopädischen Chirurgie stehen adäquate
Verfahren zur Verfügung, um – korrekt eingesetzt – dem
Patienten eine deutliche Reduktion seiner Beschwerden zu ermöglichen und
die Lebensqualität zu verbessern. Die Hauptkomplikationen sind
pathologische Frakturen, Deformitäten der befallenen Knochen und die
frühzeitige Entwicklung einer sekundären Arthrose großer
Gelenke.Für den Operateur zu beachten, dass dieses Patientengut mit einem
erhöhten Risiko für intra- und postoperative Komplikationen
einhergeht. Um die Komplikationsraten weitgehend zu minimieren bedarf es einer
sorgfältigen präoperativen Planung mit
Überprüfung des aktuellen Status der Grunderkrankung und
möglicher präoperativer medikamentöser Intervention
mittels Bisphosphonaten (evidenzbasiert Zoledronat 5 mg) zur
Normalisierung des Knochenstoffwechsels. Auch muss eine umfassende klinische und
radiologische Diagnostik durchgeführt werden, um mögliche
Mitbeteiligungen angrenzender Skelettabschnitte frühzeitig zu erkennen
und Operationen und Implantate planen zu können.Intraoperativ sind die Schwierigkeiten gekennzeichnet durch die erhöhte
Vaskularisierung des betroffenen Knochens und die deutlich veränderte
Knochenstruktur. Einem vermehrten Blutverlust kann durch eine rechtzeitig
eingeleitete Bisphosphonat-Therapie wahrscheinlich vorgebeugt werden. Wegen des
oft gleichzeitig vorliegenden sklerotischen und osteolytischen Knochens ist die
Verwendung geeigneten Instrumentarien und besondere Sorgfalt bei der
Implantation von Osteosynthesematerial und Endoprothesen geboten. Eine maligne
Entartung sollte bei ausgeprägter Schmerzsymptomatik und
Weichteilschwellung bis zu ihrem Ausschluss in Betracht gezogen werden und eine
weitere Diagnostik eingeleitet werden.